Ursula Forrer
feierte mit der Stiftung Zeitvorsorge das 10-Jahres-Jubiläum.
Diesen Donnerstag und Freitag, 4. und 5. Mai, findet das 52. St.Gallen Symposium statt. Es werden 1000 Teilnehmende aus über 80 Nationen erwartet, darunter Bundesrat Guy Parmelin, Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matviichuk oder Nationalbankpräsident Thomas Jordan.
Austausch Seit sechs Jahren ist Beat Ulrich CEO des St.Gallen Symposiums, das 1969 von Studierenden der Universität St.Gallen gegründet wurde. «Das Symposium bringt Führungskräfte von heute und morgen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um gegenseitiges Verständnis und gemeinsames Handeln für unsere dringendsten Herausforderungen und Chancenzu fördern», sagt Beat Ulrich. Seit Anbeginn sind Studierende durch das International Students’ Committee (ISC) und rund 500 freiwillige Helferinnen und Helfer aktiv beteiligt und tragen massgeblich zum Erfolg der Veranstaltung bei.
Alle, die ein Assessment an der Universität bestanden haben und noch im Studium sind, haben die Chance, Mitglied im ISC-Verein zu werden, erklärt Deborah Walt, Leiterin des ISC. Jedoch werde nach einem typischen Bewerbungsverfahren ausgewählt, in dem die Bewerbenden zu persönlichen Gesprächen eingeladen werden. Entscheidend seien die Eignung und das Engagement für den Generationendialog. «Die Aufgaben des Teams sind vielfältig und reichen von Sales über Marketing bis hin zur Organisation und Durchführung des Symposiums», sagt die Masterstudentin. Wichtig sei, dass man sich nicht auf eine bestimmte Stelle bewerbe, sondern, dass alle an einem Strang ziehen. Jedes Mitglied des Organisationsteams habe die Möglichkeit, Verantwortung für einen bestimmten Bereich zu übernehmen und diesen eigenständig zu gestalten. «Es geht nicht nur darum, eine Aufgabe zu übernehmen, sondern auch darum, dafür zu sorgen, dass sie erfolgreich umgesetzt wird», sagt Walt. Dies erfordere ein hohes Mass an Eigeninitiative und Engagement.
«Alle 120 Rednerinnen und Redner werden für sich bereichernd sein», sagt Ulrich, «aber ich freue mich besonders auf Oleksandra Matviichuk, Friedensnobelpreisträgerin aus der Ukraine, Bundesrat Guy Parmelin, Ayo Tometi, Gründerin von Black Lives Matter, Nationalbankpräsident Thomas Jordan, Nicolai Tangen, Vorsitzender des norwegischen Staatsfonds, und Siyabulela Mandela, Urenkel von Nelson Mandela». Ausserdem sei er gespannt auf die erstmalige Durchführung des St.Gallen Symposiums in Town mit Anlässen in verschiedenen Restaurants und nicht zuletzt darauf, über 500 Studierende im Einsatz zu erleben. «Für mich ist es die Vielfalt der Gäste, die das Symposium ausmachen», sagt Walt, «insbesondere freue ich mich auf die 200 Leaders of Tomorrow. Sie repräsentieren die jüngere Generation und sind alles Talente, in denen wir viel Potenzial sehen.»
Das Symposium wird sich mit verschiedenen Themen befassen, die für die Zukunft von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik von Bedeutung sind. Es gehe um die Auswirkungen der digitalen Transformation und der Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) ebenso wie um den Umgang mit Daten und neuen Bildungsansätzen. «Konkret werden auch die Auswirkungen der geopolitischen Entwicklungen wie des Ukraine-Kriegs inklusive Migration auf unsere Gesellschaft, ein nachhaltigerer Konsum von uns allen oder die Sicherung und Verbesserung der Ernährung angesprochen», sagt der CEO. Generell gehe es darum, nachhaltige Lösungen zu finden, die die Bedürfnisse der Gegenwart erfüllen, ohne die Fähigkeiten und Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen. «Da hilft unsere Vision 'mit Blick auf die nächste Generation führen' als grundsätzliche Sensibilisierung und eben der Dialog mit der nächsten Generation im Besonderen», führt Ulrich aus.
«Das Symposium und dessen Inhalte richten sich an eine breite Zielgruppe von Entscheidungsträgern, Führungskräften, Studierenden und jungen Menschen aus aller Welt, die an einem generationenübergreifenden Austausch interessiert sind», sagt Ulrich. Deshalb sei es auch keine grosse Herausforderung, prominente Gäste zum Kommen zu bewegen: «Sie teilen unsere Überzeugung, dass der generationenübergreifende Dialog relevant ist», sagt die 22-Jährige Walt, «das gilt für Personen mit jeglichem Hintergrund.» Damit der Anlass reibungslos über die Bühne geht, bedarf es einer monatelangen Vorbereitung. Neben der zeitlichen und organisatorischen Herausforderung spiele auch die Begeisterung für die Themen, die auf der Konferenz diskutiert werden, eine entscheidende Rolle. «Die Planung und Koordination der verschiedenen Bereiche erfordert ein engagiertes und gut eingespieltes Team», sagt die Leiterin des ISC. Hierbei werde auch eine enge Zusammenarbeit mit vergangenen Teams, den sogenannten Alt-ISCler, geschätzt. Die Erfahrung und das Wissen der ehemaligen Teammitglieder würden dazu beitragen, dass das Symposium jedes Jahr besser wird.
An der ursprünglichen Idee habe sich nichts geändert, im Gegenteil: «Der Dialog zwischen den Führungskräften und insbesondere der jungen Generation ist wichtiger denn je», sagt Ulrich. Wenn Themen wie Demografie, Rentensysteme, Klimawandel, digitale Transformation, künstliche Intelligenz und die geopolitischen Herausforderungen gemeistert werden sollen, müsse die nächste Generation besser einbezogen werden und ihren Beitrag leisten. «Wir sind stolz darauf, dass eine Initiative von Studierenden zu einer international anerkannten Plattform für den Dialog zwischen Entscheidungstragenden und der nächsten Generation geworden ist», resümiert Ulrich.
Von Benjamin Schmid
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