Dorji Tsering
über seine Flucht aus Tibet und die Herausforderungen in der Schweiz.
Jeweils im Mai wird die «bewegteste Gemeinde» der Schweiz erkoren. Nach dem zweiten Platz im Vorjahr erreichte Mörschwil dieses Mal Rang 7. Doch nicht die Rangierung, sondern der Spass stand im Mittelpunkt.
Bewegung Von Zumba über Hip-Hop bis zu Volkstanz, von Yoga über Intervalltraining bis zu Kyokushinkai Karate und von Mannschaftsspielen über Biketouren bis zum Walk and Talk mit dem Gemeinderat – vom 1. Mai bis zum 2. Juni wurden die Bewegungsminuten der Mörschwilerinnen und Mörschwiler gesammelt. Wie Gemeinderätin und Mitinitiantin Isabelle Iten weiss, hat sich bei der zweiten Teilnahme am Gemeindeduell rund ein Fünftel der Bevölkerung sportlich betätigt. «721 Personen haben 1’105'659 Bewegungsminuten gesammelt und dadurch im Vergleich mit 533 anderen Gemeinden den hervorragenden siebten Platz erreicht», sagt Iten.
Diese nationale Veranstaltung, die 2005 lanciert wurde, zielt darauf ab, die gesamte Bevölkerung, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Fitnessniveau, zu mehr körperlicher Aktivität zu motivieren. «Es geht hier nicht um Höchstleistungen oder Wettkampf, sondern darum, den Spass und die Freude an der Bewegung in den Vordergrund zu stellen», ordnet Iten ein. Es gehe um die Förderung eines aktiven Lebensstils, bei dem jede Bewegung zählt. An 90 Anlässen konnten Menschen aus allen Altersgruppen und Lebensbereichen zusammenkommen, um sich zu bewegen und Spass zu haben. «Die Dorfvereine haben mit ihren generationenverbindenden Anlässen massgeblich dazu beigetragen, das Wir-Gefühl in der Gemeinde zu fördern und alle Personen mit verschiedenen körperlichen Voraussetzungen anzusprechen und mitzuberücksichtigen», informiert die Gemeinderätin.
Die Organisatorinnen rund um Isabelle Iten und Gemeinderatsschreiberin Michèle Locher sind im Vorfeld das lokale Gewerbe für die Werbekampagne angegangen, haben Flyer gestaltet und verteilt sowie Schulen, Institutionen und Vereine zur Mitwirkung angefragt. «Es war uns von Beginn an ein Anliegen, dass unsere Dorfvereine mit ins Boot geholt werden», sagt Iten, «schliesslich sind sie das Herz von Mörschwil. Sie engagieren sich für das lebendige und aktive Dorfleben.» Die Arbeitsgruppe «Mörschwil bewegt» zeigt sich zufrieden mit dem abwechslungsreichen Programm, das auf die Beine gestellt wurde und für jeden etwas zu bieten hatte. Für Familien gab es spezielle Aktivitäten, die Eltern und Kinder gemeinsam erleben konnten, während Firmen dazu ermutigt wurden, als Team teilzunehmen und so das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. «Neben der Förderung von Bewegung spielte auch der soziale Aspekt eine wichtige Rolle», verrät die Gemeinderätin, «Menschen, die sich vorher kaum kannten, kamen ins Gespräch, neue Freundschaften wurden geschlossen und es herrschte eine positive Atmosphäre.»
Auch wenn nur die drei «bewegtesten» Gemeinden pro Kategorie prämiert werden und einen Geldbetrag für Bewegungsprojekte erhalten, sei das erklärte Ziel, möglichst viele Mörschwilerinnen und Mörschwiler zu motivieren, sich am Gemeindeduell zu beteiligen und sich zu bewegen, erreicht worden. «Ohne den Einsatz und die Leidenschaft vieler freiwillig engagierter Personen wäre das Gemeindeduell nicht so reibungslos vonstattengegangen», ist sich Iten sicher. Entsprechend zufrieden zeigt sie sich: «Die Teilnahme am Gemeindeduell war ein grosser Erfolg.» Die Veranstaltung habe gezeigt, dass Bewegung kein Leistungsdruck bedeuten muss und dass sie allen Menschen zugänglich sein kann. «Mit über einer Million gesammelter Minuten hat Mörschwil bewiesen, dass wir eine der bewegtesten Gemeinden im Land sind – und dabei Spass hatten.»
Von Benjamin Schmid
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