Nicht offene Türen einrennen
Der St.Galler Stadtrat will keine ganzheitliche Analyse der Gründe für das Lädelisterben in der Innenstadt durchführen und verweist auf das Projekt «Zukunft St.Galler Innenstadt». Er empfiehlt dem Stadtparlament daher, ein entsprechendes Postulat von René Neuweiler (SVP), Remo Daguati (FDP) und Roger Bächtiger (CVP) nicht erheblich zu erklären.
Lädelisterben Für den Stadtrat werden mit diesem Postulat offene Türen eingerannt. Für ihn ist es nicht mehr nötig, die Situation und insbesondere das Kaufverhalten in der Stadt ganzheitlich zu analysieren und einen Bericht zum Lädelisterben zu erstatten. Er verweist in diesem Zusammenhang auf das Projekt «Zukunft St.Galler Innenstadt», das die Stadt zusammen mit den Wirtschaftsverbänden durchgeführt hat. Bereits im letzten Sommer wurde der Schlussbericht veröffentlicht.
Bereits liegt Schlussbericht vor
Die Hauptziele und -erkenntnisse sind die Schaffung einer Anlaufstelle für die Innenstadt in Form eines «City Managers», eine Plattform, die es Betrieben in der Stadt ermöglicht, über eine digitale Vernetzung die Identifikation und Verbundenheit der Bevölkerung mit der Innenstadt zu stärken, die Nutzung und Gestaltung von Aussenräumen den veränderten Bedürfnissen anzupassen, die Öffnungszeiten der Ladengeschäfte auszuweiten, die Parkierungssituation für das Gewerbe zu optimieren, bessere Beschilderungen, damit sich Besucherinnen und Besucher rascher zurecht finden, die Marke «Sternenstadt» weiterzuentwickeln, eine elektronische Plattform «Visit St.Gallen» und die Förderung von Zwischennutzungen von Ladengeschäften, die sonst eine Zeitlang leer stünden. An halbjährlich stattfindenden Foren soll über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen informiert werden.
Kaum neue Erkenntnisse denkbar
Der Stadtrat ist überzeugt, dass mit diesen Massnahmen mit vereinten Kräften ein wichtiger und zukunftsgerichteter Schritt im Sinne des Vorstosses gemacht werden kann. Eine nochmalige Analysephase würde kaum neue Erkenntnisse bringen. Soll eine Analyse des Käuferverhaltens mit einer Untersuchung auf Basis einer repräsentativen Käuferstichprobe durchgeführt werden, wie dies die Postulanten vorschlagen, so wäre dies mit einem hohen personellen Aufwand und in der Folge mit Kosten von voraussichtlich gut über 100‘000 Franken verbunden. Dies auch deshalb, weil sich die Gesamtheit der Käuferschaft weit über das Stadtgebiet hinaus erstreckt. Zudem ist es nach dem Stadtrat fraglich, ob eine solche Untersuchung Ansatzpunkte für bis anhin nicht erkannte wirkungsvolle Massnahmen zu Tage fördern könnte.
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