Jugendliche gestalteten Plakate neu
Maestrani feierte sein 170-jähriges Jubiläum mit einer Kunstaktion auf dem Gallusplatz
Für ihr Jubiläum hat sich die Firma Maestrani mit der Schule für Gestaltung St.Gallen zusammengefunden. Eine Jury wählte acht Schülerinnen und einen Schüler aus, welche ihre Neuinterpretation von historischen Maestrani-Plakaten am Donnerstag in einer Live Performance am Gallusplatz zeigten.
Gallusplatz Die Idee zur besonderen Jubiläumsaktion sei bereits im letzten Herbst entstanden, wie Christoph Birchler, Geschäftsleiter von Maestrani, am Donnerstag erzählt. «Schokolade ist ein sensitives und künstlerisches Produkt», sagt er. Man habe bewusst eine Aktion gewählt, die zu Maestrani passe – Zukunft und Vergangenheit vereint. «Für uns als KMU sind diese Neuinterpretationen von unseren historischen Plakaten ein richtiges Highlight», so Birchler. Ein Highlight ist die Aktion auch für Stadtpräsidentin Maria Pappa, wie sie in Ihrer Rede betont. «Schokolade ist meine Leidenschaft und als Beirat der Schule für Gestaltung habe ich noch einen besonderen Bezug zu dieser Jubiläumsaktion», sagt sie. Sie bedauere noch heute den Wegzug Maestranis aus St.Georgen. «Manche St.Gallerinnen und St.Galler sagen aber, dass der Duft von Schokolade dort noch heute in der Luft liegt», so Pappa. Beim Betrachten der vielen historischen Plakate von Maestrani sei ihr jenes vom Teufelstein von Göschenen in Erinnerung geblieben, so stehe dort doch in grosser Schrift «St.Gall.Suisse», was den Bezug zur Stadt aufzeige.
Freude über Engagement
Auf dieses Plakat geht auch Randolf Hanslin, Maestrani Verwaltungsratspräsident und Mitbesitzer, in seiner Rede ein. «Damals war das Plakat sehr innovativ und sorgte für Aufsehen», sagt er. Ohnehin zeige die lange Geschichte, auf die die Firma nun zurückblicke, dass sie vieles richtig gemacht habe in der Vergangenheit. «Manch einer mag sich vielleicht fragen, was das Firmenjubiläum von Maestrani mit Kunst zu tun hat – nun, es ist sicherlich eine Kunst, dass ein Unternehmen 170 Jahre lang selbstständig und erfolgreich besteht», so Hanslin. Es freue ihn zu sehen, mit welchem Engagement die Jugendlichen diese Neuinterpretation der Plakate angegangen seien.
«Zeigen, was wir so machen»
Das grosse Engagement sei auch darauf zurückzuführen, dass die Schülerinnen und Schüler selten ein derartig grosses Projekt umsetzen könnten. «Es ist das erste Mal und sehr speziell für uns, dass wir auf dem Gallusplatz im Rahmen einer solchen Aktion unsere Werke zeigen können», sagt die 16-jährige Lina Eigenmann, die als eine von acht Schülerinnen für das Projekt ausgewählt wurde. Dass man sich zeigen könne und mit Passantinnen und Passanten ins Gespräch komme, freut auch den 16-jährigen Schüler Joscha Haas. «Viele wissen gar nicht, was wir an der Schule für Gestaltung so machen. Das konnten wir hier zeigen und erklären», sagt er.
Kunstwerke zum Verkauf
Die zeitgenössischen Kunstwerke können ab dem 1. Juni im Chocolarium in Flawil zum Preis von 300 Franken gekauft werden. Die Hälfte des Erlöses geht dabei an die Jugendlichen des Vorkurses der Schule für Gestaltung in St.Gallen, der Rest soll jungen Künstlerinnen und Künstlern in der Ostschweiz zugutekommen.
Von Ladina Maissen