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Montag, 18. Januar 2021
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Seit Boris Johnson Premierminister von Grossbritannien ist, schreiben ihn unsere Medien nieder. «Populistischer Clown» gehörte noch zum Harmlosesten, was man ihm anhängte. Jetzt hat dieser angebliche «Clown» von der Europäischen Union einen... weiterlesen
In Zukunft sollen die Städte effizienter, nachhaltiger, produktiver– oder kurz gesagt – smarter werden. Doch wie geht die Schweiz diese Ziele an? weiterlesen
Neues Jahr, neues Glück, sagt man ja so schön. Schön wäre es tatsächlich, wenn wir 2021 alle mehr Glück hätten. Primär in Sachen Corona. Mögen uns die Impfungen retten und den Weg zurück in die Normalität ebnen. Wissen Sie noch wie das war im ÖV und.. weiterlesen
Sieht man Frauen mit goldenen Hauben, muss in St.Gallen nicht unbedingt ein Königspaar auf Besuch kommen. Der Jodlerclub Stadt St.Gallen feiert sein 100-jähriges Bestehen. Das traditionelle Jodelkonzert in der St.Laurenzen Kirche in St.Gallen fällt nicht nur durch schöne Kopfbekleidung, sondern ebenso mit attraktiven Gast-Formationen auf.
Jahrhundertwerk Am Samstag um 17 Uhr empfängt man Gäste aus dem niederbayrischen Ergolding. Präsident Martin Schmitz ist überzeugt, das treue Publikum in der Vorweihnachtszeit einmal mehr verzaubern zu können. Die Goldhaube der Frauen, sie wird in 200 bis 300 Stunden Hausarbeit gefertigt. Der extra hergestellte Stoff dauert drei Monate in der Produktion. Das zeigt den Aufwand und auch die Liebe zur Tradition als Beispiel eindrücklich auf. «Ein 100-Jahr-Jubiläum kann man nur einmal im Leben feiern» blickt Martin Schmitz voraus. «Es gab auch schwierige Momente, etwa, als die Mitgliederzahl einmal auf 13 gesunken ist. Allerdings singen heute stolze 27 Männer und Frauen aktiv mit. Weitere Sänger sind dennoch jederzeit herzlich willkommen, gibt es doch immer wieder altersbedingte Rücktritte. Einfach vorbeikommen und ausprobieren – s` tuet guet!» rührt er die Werbetrommel. Wechselnde gesellschaftliche Trends müssen nicht unbedingt zu Ungunsten des Joderclubs Stadt St.Gallen ausfallen. Jodeln hat sein verstaubtes Image abgelehnt, die allgemeine Rückbesinnung auf traditionelle Werte müsste den Jodlern eigentlich in die Karten spielen.
Das Archaische, das Urspüngliche, es wird als Identifikationspotenzial mehr und mehr geschätzt.
Der Jubiäumsanlass
Doch die Jodlerinnen und Jodler sind wie Schwinger oder Silvesterchläuse echt und authentisch im Auftreten, Trends spielen für diese Menschen keine Rolle. Trotzdem erhofft man sich natürlich auch einen Schub für den eigenen Verein und lädt Interessierte herzlich zu einer Probe ein. Klar, der Jubiläumsanlass beschäftigt die Jodlerinnen und Jodler schon das ganze Jahr, man fiebert schon lange darauf hin. Die Geschichte des ehemaligen Chörlis, das sich zu einem stolzen Chor entwickelt hat, wurde immer wieder mit historischen Begebenheiten konfrontiert, der zweite Weltkrieg war sicher die prägendste Erfahrung.
«Nur wer weiss, woher er kommt, weiss, wohin er geht - Getreu dieses Zitates von Theodor Heuss (1884 1963, Politiker und Philosoph), haben wir versucht, die Geschichte des Jodlerclubs Stadt St. Gallen aufzuzeichnen, um damit die Zukunft zu gestalten», erläutert Martin Schmitz. «Wir dürfen stolz sein, seit unserer Gründung vor 100 Jahren ein Teil der Kulturszene der Stadt St. Gallen zu sein und diese mitzuprägen. Viele Jodelkonzerte haben wir seither durchgeführt, viele Feste mit unserem Gesang bereichert, viele Gottesdienste gesanglich mitgestaltet.» An vielen Anlässen habe man mit seinem Singen und Jodeln Freude bereitet und Trost gespendet und sich selber durch das Jodellied immer wieder beflügeln und erfreuen lassen. Natürlich spielt auch die Optik immer eine Rolle.
Neben dem prächtigen Hauben-Rad der Frauen ist auch das silbergraue Seiden-Gilet der Herren ein Highlight. Das Auge isst immer mit, auch beim Hören. So demonstriert man auch optisch Einheit und Zugehörigkeit. Ein Gefühl, dass im Zeitalter des Individualismus immer mehr verloren geht. Gerade in einer solchen oft orientierungslosen Zeit kann das Singen in Gemeinschaft echte Gegensteuer geben.
Auch die «Vorbands» können sich am Jubiläumsanlass mehr als sehen lassen. Der Männerchor Ergolding (Nähe Landshut), mit dem man kameradschaftlichen Kontakt pflegt, beehrt St.Gallen bereits zum zweiten Mal. Einen frischen Wind werden Dai Kimoto mit den SWING KIDS in das Programm bringen. Das zeigt die Offenheit und auch Variabilität der Jodler, die auch gerne mal über den eigenen Gartenzaun schauen, entgegen den Klischees. Auch Stadtpräsident Thomas Scheitlin würdigt das Schaffen des rüstigen Chors. «Ich danke Ihnen, dass Sie über 100 Jahre Lieder und Brauchtum gepflegt haben. Das lange Bestehen zeigt, dass der Jodlerclub Stadt St. Gallen über die vielen Jahre mit Herzblut bei der Sache oder eben beim Singen war. Ohne die Liebe zur heimatlichen Tradition und die Begeisterung für Chormusik, wären 100 Jahre nicht zu erfüllen gewesen», gratuliert er. Und so setzt sich fort, was 1918 von singfreudigen Turnern begonnen wurde. «Unser Versprechen für die Zukunft: Wir werden weiterhin mit Freude und Begeisterung das Liedgut und Brauchtum unserer Heimat pflegen und weiterentwickeln», meint Martin Schmitz überzeugt.
100 Jahre und ein bisschen weise der Jubilar ist bereit, das nächste Jahrhundert einzuläuten. Mit einem Konzert der Extraklasse, dass sich kein Freund schöner Stimmen entgehen lassen sollte.
Von René Alder
Sieht man Frauen mit goldenen Hauben, muss in St.Gallen nicht unbedingt ein Königspaar auf Besuch kommen. Der Jodlerclub Stadt St.Gallen feiert sein 100-jähriges Bestehen. Das traditionelle Jodelkonzert in der St.Laurenzen Kirche in St.Gallen fällt nicht nur durch schöne Kopfbekleidung, sondern ebenso mit attraktiven Gast-Formationen auf.
Jahrhundertwerk Am Samstag um 17 Uhr empfängt man Gäste aus dem niederbayrischen Ergolding. Präsident Martin Schmitz ist überzeugt, das treue Publikum in der Vorweihnachtszeit einmal mehr verzaubern zu können. Die Goldhaube der Frauen, sie wird in 200 bis 300 Stunden Hausarbeit gefertigt. Der extra hergestellte Stoff dauert drei Monate in der Produktion. Das zeigt den Aufwand und auch die Liebe zur Tradition als Beispiel eindrücklich auf. «Ein 100-Jahr-Jubiläum kann man nur einmal im Leben feiern» blickt Martin Schmitz voraus. «Es gab auch schwierige Momente, etwa, als die Mitgliederzahl einmal auf 13 gesunken ist. Allerdings singen heute stolze 27 Männer und Frauen aktiv mit. Weitere Sänger sind dennoch jederzeit herzlich willkommen, gibt es doch immer wieder altersbedingte Rücktritte. Einfach vorbeikommen und ausprobieren – s` tuet guet!» rührt er die Werbetrommel. Wechselnde gesellschaftliche Trends müssen nicht unbedingt zu Ungunsten des Joderclubs Stadt St.Gallen ausfallen. Jodeln hat sein verstaubtes Image abgelehnt, die allgemeine Rückbesinnung auf traditionelle Werte müsste den Jodlern eigentlich in die Karten spielen.
Das Archaische, das Urspüngliche, es wird als Identifikationspotenzial mehr und mehr geschätzt.
Der Jubiäumsanlass
Doch die Jodlerinnen und Jodler sind wie Schwinger oder Silvesterchläuse echt und authentisch im Auftreten, Trends spielen für diese Menschen keine Rolle. Trotzdem erhofft man sich natürlich auch einen Schub für den eigenen Verein und lädt Interessierte herzlich zu einer Probe ein. Klar, der Jubiläumsanlass beschäftigt die Jodlerinnen und Jodler schon das ganze Jahr, man fiebert schon lange darauf hin. Die Geschichte des ehemaligen Chörlis, das sich zu einem stolzen Chor entwickelt hat, wurde immer wieder mit historischen Begebenheiten konfrontiert, der zweite Weltkrieg war sicher die prägendste Erfahrung.
«Nur wer weiss, woher er kommt, weiss, wohin er geht - Getreu dieses Zitates von Theodor Heuss (1884 1963, Politiker und Philosoph), haben wir versucht, die Geschichte des Jodlerclubs Stadt St. Gallen aufzuzeichnen, um damit die Zukunft zu gestalten», erläutert Martin Schmitz. «Wir dürfen stolz sein, seit unserer Gründung vor 100 Jahren ein Teil der Kulturszene der Stadt St. Gallen zu sein und diese mitzuprägen. Viele Jodelkonzerte haben wir seither durchgeführt, viele Feste mit unserem Gesang bereichert, viele Gottesdienste gesanglich mitgestaltet.» An vielen Anlässen habe man mit seinem Singen und Jodeln Freude bereitet und Trost gespendet und sich selber durch das Jodellied immer wieder beflügeln und erfreuen lassen. Natürlich spielt auch die Optik immer eine Rolle.
Neben dem prächtigen Hauben-Rad der Frauen ist auch das silbergraue Seiden-Gilet der Herren ein Highlight. Das Auge isst immer mit, auch beim Hören. So demonstriert man auch optisch Einheit und Zugehörigkeit. Ein Gefühl, dass im Zeitalter des Individualismus immer mehr verloren geht. Gerade in einer solchen oft orientierungslosen Zeit kann das Singen in Gemeinschaft echte Gegensteuer geben.
Auch die «Vorbands» können sich am Jubiläumsanlass mehr als sehen lassen. Der Männerchor Ergolding (Nähe Landshut), mit dem man kameradschaftlichen Kontakt pflegt, beehrt St.Gallen bereits zum zweiten Mal. Einen frischen Wind werden Dai Kimoto mit den SWING KIDS in das Programm bringen. Das zeigt die Offenheit und auch Variabilität der Jodler, die auch gerne mal über den eigenen Gartenzaun schauen, entgegen den Klischees. Auch Stadtpräsident Thomas Scheitlin würdigt das Schaffen des rüstigen Chors. «Ich danke Ihnen, dass Sie über 100 Jahre Lieder und Brauchtum gepflegt haben. Das lange Bestehen zeigt, dass der Jodlerclub Stadt St. Gallen über die vielen Jahre mit Herzblut bei der Sache oder eben beim Singen war. Ohne die Liebe zur heimatlichen Tradition und die Begeisterung für Chormusik, wären 100 Jahre nicht zu erfüllen gewesen», gratuliert er. Und so setzt sich fort, was 1918 von singfreudigen Turnern begonnen wurde. «Unser Versprechen für die Zukunft: Wir werden weiterhin mit Freude und Begeisterung das Liedgut und Brauchtum unserer Heimat pflegen und weiterentwickeln», meint Martin Schmitz überzeugt.
100 Jahre und ein bisschen weise der Jubilar ist bereit, das nächste Jahrhundert einzuläuten. Mit einem Konzert der Extraklasse, dass sich kein Freund schöner Stimmen entgehen lassen sollte.
Von René Alder
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