Jassen für Kinder in Guatemala
Diesen Samstag findet das Rojinegro Solidaritäts-Preisjassen in der Militärkantine statt
Das Rojinegro Solidaritäts-Preisjassen wurde vor 35 Jahren von der Zentralamerika-Gruppe St.Gallen ins Leben gerufen. Seit jeher geht es den Verantwortlichen darum, spielerisch Geld für eine gute Sache zu sammeln. Der Erlös geht ans Projekt Niños en Xela einer lokalen Nonprofit-Organisation.
Rojinegro Gejasst wird Schieber. Die Partnerinnen und Partner werden zugelost und pro Durchgang wird achtmal gejasst. Wer das Spiel mit den Karten liebt, ist mit 12 Franken pro Runde dabei. «Auf die besten 30 Teilnehmenden, die mindestens drei Runden am Jassturnier mitgespielt haben, warten grossartige Preise», sagt Mitinitiantin Judith Eisenring. Zu gewinnen gibt es Gutscheine für Hotelübernachtungen, Ferienwohnungen und Essen, aber auch Direktpreise wie ein Velo, eine Black Box der Kunstgiesserei oder andere Überraschungen. Während die Preise für die Teilnehmenden von solidarischen Betrieben gesponsert sind, unterstützen die Jasserinnen und Jasser mit ihrem Beitrag dieses Jahr das Projekt Niños en Xela.
Vor 35 Jahren entstanden
«Weil wir die Befreiungsbewegungen in Zentralamerika unterstützen wollten, ist vor 35 Jahren das Preisjassen entstanden», sagt Judith Eisenring. Seitdem die Pflegefachfrau, Hebamme und Sexualpädagogin 1987/88 als Pflegefachfrau mit der Gesundheitsbrigade in Nicaragua war, fühlte sie sich den Menschen von Zentralamerika und deren emanzipatorischer Geschichte verbunden. Insbesondere die sandinistische Revolution der Anarchosyndikalistinnen hätten die Gruppe inspiriert, das Rojinegro-Jassen zu erfinden. «Rojinegro steht für rot-schwarz», sagt die Initiantin. Symbolisch stehe es auch für solidarische Hilfe: So wurden mit den Erlösen der Preisjassen über die Jahre verschiedene Projekte unterstützt, die darauf abzielen, das Leben der Menschen vor Ort zu verbessern.
Regelmässige Schulbesuche für Kinder
Die St.Galler Nonprofit-Organisation, die hinter dem Projekt Niños en Xela steckt, engagiert sich für Kinder aus armen Familien in Guatemala, damit diese die Schule besuchen können. Der Verein organisiert mit den Mitarbeitenden vor Ort Nachhilfe und Workshops, verbessert mit dem Hausgarten-Projekt die Ernährungssituation von Familien und pflanzt mit den Kindern und Jugendlichen einmal im Jahr Jungbäume mit den Kindern und Jugendlichen. Die Verantwortlichen klären ab, wer hilfsbedürftig ist und übernehmen die Einschreibgebühren an eine öffentliche Schule. Im Gegenzug wird erwartet, dass die unterstützten Kinder die Schule regelmässig besuchen. «Je nach Schulleistung, Interesse und sozialem Stand werden Kinder bis zum Berufsschulabschluss begleitet und unterstützt», erzählt Judith Eisenring.
Von Benjamin Schmid