Grünflächen, Tischtennis oder Haifischbecken?
Verein Platzpark sucht nach Ideen zur Nutzung des Blumenbergplatzes
Mit der geplanten Eröffnung des Parkhauses UG 25 in der Stadt werden die Parkplätze vor der Grabenhalle aufgehoben. Nun werden Ideen gesucht, wie dieser Platz künftig genutzt werden könnte.
Blumenbergplatz «Braucht es mehr Grünflächen, einen Schaukelpark oder doch ein Haifischbecken?», mit dieser Frage richtet sich die Stadt gemeinsam mit dem Verein Platzpark an alle Interessierten, ihre Ideen, Visionen und Utopien für den Blumenbergplatz vor der Grabenhalle einzureichen. Denn mit der geplanten Eröffnung des Parkhauses UG 25 in unmittelbarer Nähe, die 2023 erfolgen soll, werden die Parkplätze auf dem Platz aufgehoben und er wird frei für eine andere Nutzung. «Welche das sein wird, steht zur Zeit noch in den Sternen», sagt Matthias Fässler vom Verein Platzpark, der 2019 mit dem Ziel gegründet wurde, eine von der Grabenhalle und dem Palace unabhängige Anlaufstelle in Bezug auf den Blumenbergplatz zu schaffen.
Zu schön für Autos
Wie Fässler erläutert, sei grundsätzlich immer schon klar gewesen, dass der Blumenbergplatz, der im Besitz der Stadt ist, zu schön sei für die Nutzung ausschliesslich als Parkplatz. «Bereits heute wird der Parkplatz als Aufenthaltsort für ein breites Publikum genutzt», so Fässler. Doch nun, mit dem Bau des UG 25 und der rechtlichen Aufhebung der Parkplätze - bis auf sechs Handwerkerparkplätze, welche zu gewissen Zeiten genutzt würden - könne dem Blumenbergplatz eine völlig neue Nutzung zukommen. Neu aber dem Charakter entsprechend, wie Fässler betont. «Ganz gleich, was auf dem Platz letztendlich entsteht, uns ist es wichtig, dass der Zugang zu diesem öffentlichen Raum möglichst niederschwellig bleibt. Für uns steht fest, dass nicht profitorientierte Akteure den Platz nutzen sollen und nicht gewinnorientiert gearbeitet werden soll.» Entstünden also beispielsweise Sitzgelegenheiten mit Trinkangebot, dürfe kein Konsumationszwang bestehen, wie Fässler die politische Haltung des Vereins ausführt. «Denn sobald ein ökonomischer Zwang besteht, werden Menschen ausgeschlossen und der Charakter des Platzes ändert sich. Das wollen wir auf keinen Fall.»
Aktionstag bereits geplant
Natürlich habe die Stadt bei der Entscheidung für die künftige Nutzung das letzte Wort. Der Verein sei aber froh, dass er ein Wörtchen mitreden könne und die Stadt die Einstellung des Vereins teile. Die Zusammenarbeit laufe sehr wohlwollend, sagt Fässler. Nun freue man sich, dass die Ideensammlung auf Hochtouren laufe. Einige Inputs habe man schon erhalten: «Begrünung ist immer ein Thema, das auch der Stadt besonders wichtig ist.» Sitzgelegenheiten, ein Ping-Pong-Tisch, ein öffentliches WC oder eine Boulebahn seien weitere Visionen, die beim Verein bereits eingegangen seien. Veranstaltungen und Konzerte sollen eher die Ausnahme bleiben. «Und wenn, dann sicher eher ein Bauernmarkt oder ein kleines Konzert statt einer Redbull-Sprungschanze», sagt Fässler mit einem Lachen. Bis Mitte September laufe nun die erste Phase der Ideensammlung. «Am 18. September ist ein Aktions- und Planungstag in der Grabenhalle geplant, an dem die Ideen mit allen Interessierten ein erstes Mal zusammengetragen werden.»
Von Ladina Maissen