Die Opposition bleibt massiv
Die Konzessionserteilung für die Parkgarage „Union plus" bewegt auch das „Komitee vernünftiger Marktplatz". An einer Medienkonferenz war sogar von „Augenwischerei" und „Salamitaktik" in der Parkplatzfrage die Rede.
Nach Angela Tsering-Bruderer, ehemalige Stadt- und Kantonsparlamentarierin, sind auch zu Spitzenzeiten noch Parkplätze in den Parkgaragen frei, wie Untersuchungen belegen. Deshalb ist es für sie keineswegs nötig, dass für aufzuhebende oberirdische Parkplätze ein Ersatz in einer Tiefgarage geschaffen werden muss.
„Missachtung des Volkswillens"
Als ehemaliger Stadtparlamentarier und als Sympathisant der Gruppe, welche sich gegen die Errichtung einer Parkgarage unter dem Marktplatz einsetzt, erklärte Theo Stengele, die Erteilung der Konzession an die Parkgarage AG sei eine klare Missachtung des Volkswillens und seines Erachtens auch eine klare Kompetenz-Überschreitung. Er könne sich über die Winkelzüge und Wankelmütigkeit des Stadtrates nur wundern. Dass kein Steuergeld fliesse, sei kein Argument für die Konzession. Das Verhalten des Stadtrates müsse daher als ein Verstoss gegen Treu und Glauben bezeichnet werden.
„Förderung der Politikverdrossenheit"
SP-Stadtparlamentarier Gallus Hufenus sprach an der Medienkonferenz als offizieller Vertreter der SP. Er kritisierte, dass der Stadtrat mit seinem „Wortbruch" die Politikverdrossenheit fördere. Gleich zwei Parkhäuser zu bauen, sei sicher kein Konsens. Eine neue Ausgangslage sei nicht geschaffen worden, wie der Stadtrat behaupte. Mehr Garagen im Zentrum würden mehr Verkehr anziehen, vor allem auch Suchverkehr, was im Widerspruch zum Reglement für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung stehe. Die SP zweifle an der Aussage, ob für das neue Parkhaus „Union plus" effektiv keine öffentlichen Gelder beansprucht werden. Schliesslich sei die Stadt zu 40 Prozent an der City Parking AG beteiligt.
Der grosse Wert der Bäume
Hansueli Stettler, Bauökologe, trat für die Erhaltung der Bäume mitten im Oberen Graben/Schibenertor ein. Ein erwachsener Stadtbaum, wie die heute oft gepflanzte Stieleiche, stehe mit einem Wert von bis zu 15'000 Franken zu Buche. Gemessen am bisherigen Aufwand an den Platanen am Oberen Graben seien die dortigen Bäume allerdings noch viel wertvoller. Im Verlaufe der letzten 60 Jahre seien mithin 60'000 Franken investiert worden. Stadtgrün schaffe Heimat und Wohlbefinden und sei – wenn immer möglich – zu erhalten. Bäume mit diesem Stammumfang werde es in dieser Grösse angesichts der heutigen Pflanzmethoden nie mehr geben. Stettler trat für eine kleine, bescheidene St.Galler „Rambla" statt einer Garageneinfahrt ein. Auch das mögliche Absinken des Grundwasser-Spiegels stellte er als Problem dar.
Auch für den früheren Architekten Alfons Weisser darf es diese Ein- und Ausfahrt an diesem Ort nicht geben. Der Preis sei eine wesentliche Verschlechterung der Ortsqualität. we