Die E-Trottinette sorgen für Ärger in der Stadt
Über einen Monat stehen die rund 100 E-Trottinette zum Ausleihen in der Stadt zur Verfügung. Mit dem Pilotprojekt will die Stadt, die das Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Anbieter VOI durchführt, Erfahrungen im Umgang mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln sammeln. Doch die Elektro-Roller sorgen in der Stadt je länger je mehr für Unmut.
Verkehr «Fauler geht es ja wohl nicht mehr. Die E-Trottinette direkt neben der Haustür abzustellen, ist doch eine Frechheit», äussert sich eine Leserin gegenüber St.Galler Nachrichten. Dieses Beispiel an der Rorschacherstrasse ist nur eines von wenigen. «Und als wäre das nicht schon genug frech, halten sie die dort geltende Einbahnstrasse nicht ein», sagt sie weiter. Mit ihrem Ärger ist sie nicht allein. Immer wieder erreichen die Redaktion der St.Galler Nachrichten Bilder von kreuz und quer in der Stadt stehen- oder liegengelassenen E-Trottinetten. Vielen Bewohnerinnen und Bewohnern sind sie ein Dorn im Auge. Ein wenig über einen Monat stehen die E-Trottinette nun in der Stadt zur Verfügung und sie haben es ebenso bereits ins Stadtparlament geschafft. Gleich zwei politische Vorstösse sind zu dem E-Trottinetten eingereicht worden.
Trotz allem Unmut in der Stadt über die verstreuten Elektro-Roller, berechtigt ist er nur teilweise: «Die E-Trottinette dürfen überall auf dem öffentlichen Grund abgestellt werden. Grundsatz ist, dass sie dort nicht stören dürfen. Wenn kein Veloparkfeld vorhanden ist, dürfen sie auch auf dem Trottoir abgestellt werden, wenn ein Durchgang von eineinhalb Metern frei bleibt», erklärt Roman Kohler, Leiter der Kommunikation der Stadtpolizei St.Gallen. Ob und wie dies eingehalten wird, dazu wolle die Stadtpolizei noch keine Aussagen tätigen.
Sie nimmt jedoch jedes Feedback aus der Bevölkerung ernst und lässt es in die endgültige Evaluation einfliessen.
Grundsätzlich gelten für die E-Trottinette die gleichen Verkehrsregeln wie für Velos. «Besteht also ein Fahrverbot, respektive ist die Einfahrt verboten, was beispielsweise eine Einbahnstrasse signalisiert, gilt dieses Fahrverbot ebenso für die E-Trottinette», erklärt Kohler weiter. Eine Busse diesbezüglich würde 100 Franken kosten.
«20 km/h sind zu gefährlich»
Dieses Feedback dürfte auch die Geschwindigkeit der E-Trottis beinhalten. «Es ist unglaublich, wie manche respektlos mit den E-Trottinetten an einem vorbeiflitzen. 20 km/h sind einfach zu gefährlich, vor allem, wenn man mit Kindern unterwegs ist», äussert sich eine junge Mutter gegenüber den St.Galler Nachrichten. Hier sind der Polizei jedoch die Hände gebunden, selbst wenn sie diesen Punkt regeln wollte: «Die Höchstgeschwindigkeit der E-Trottinette ist seitens Bundesrecht gegeben. Dies zu regeln liegt also nicht in der Kompetenz der Polizei. Aber auch dieses Feedback nehmen wir in unsere Evaluation auf», so Kohler.
Sowohl positiv als auch negativ
Um eine definitive Bilanz zu ziehen, sei es noch zu früh. So äussern sich sowohl die Stadtpolizei als auch die zuständige Dienststelle der Stadt. «Bei einem Pilot gibt es immer verschiedene Sichtweisen. Wir haben bisher sowohl positive als auch negative Rückmeldungen und werden diese in die Evaluation einbeziehen»», sagt Karin Hungerbühler von Umwelt und Energie der Stadt St.Gallen.
Von Ladina Maissen