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Montag, 18. Januar 2021
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Vor bald zwanzig Jahre tötete Ded Gecaj Paul Spirig, den Reallehrer seiner Tochter Besarta, im Besprechungszimmer des Schulhauses Engelwies in St.Gallen mit mehreren Schüssen. Der Fall hatte mit seiner grossen Nachgeschichte die Stadt aufgewühlt. Es wurden Massnahmen zur besseren Sicherheit der Lehrerschaft und zur künftigen Verhinderung solcher Tragödien getroffen.
Die Folgen Paul Spirig (damals 36) war ein sozialer Lehrer mit einem Gespür für die Sorgen von Migrantinnen und Migranten. Das wurde ihm zum Verhängnis.Nach der grässlichen Tat am 11. Januar 1999 konnte Gecaj mit seinem Auto flüchten. Schüler im Engelwies beobachteten noch, wie er aus dem Fenster sprang. Es gelang ihm, in seiner Heimat unterzutauchen, konnte aber rund sechs Wochen später dort festgenommen werden, wo er seine Tat gestand. Noch heute ist es für viele ein Rätsel, wie er auf diese Weise entkommen und die Polizei ihn nicht verfolgen konnte.
Das von einem serbischen Gericht ausgesprochene Urteil von vier Jahren wegen Totschlags wurde in der Schweiz nicht anerkannt. Die Misshandlung seiner Tochter (damals 14) stritt Gecaj ab.
Der Mann kam nach zwei Jahren bereits wieder frei. In der Bevölkerung herrschte über Jahre Empörung darüber, dass sich Gecaj dem Zugriff der Schweizer Justiz entziehen konnte und in Kosovo mit einer äusserst geringen Gefängnisstrafe davonkam.
Ein neues Auslieferungsbegehren hatte Erfolg. Nach jahrelanger Flucht wurde er vom Kosovo in die Schweiz ausgeliefert.
Im November 2010 beging Ded Gecaj (damals 52) in der St.Galler Untersuchungshaft Suizid, nachdem er wiederholt die St.Galler Haftbedingungen kritisiert hatte. Er hatte sich mit Hilfe seiner eigenen zusammengeknoteten Kleider erhängt.
Nach dem selbstgewählten Tod Gecajs wurde das Strafverfahren wie üblich in solchen Fällen eingestellt. Somit konnten die genauen Umstände der Tötung des Lehrers seiner Tochter sowie deren Vergewaltigungsvorwurf nicht mehr erhellt werden, was diversen Behauptungen Vorschub gab. Familienmitglieder erklärten, sie seien überzeugt, dass kein Suizid vorliege. In Kosovo sind immer noch Sympathien für Gecaj vorhanden und es wird die Mär herumgeboten, er sei umgebracht worden.
Ein Sohn Gecajs liess nicht locker und zog den Entscheid der St.Galler Anklagekammer, es sei kein Strafverfahren zuzulassen, denn die Verantwortlichen des Untersuchungsgefängnisses seien ihrer Sorgfaltspflicht bei der Überwachung von Gecaj nachgekommen, bis vor Bundesgericht. Dieses verlangte eine unabhängige Untersuchung durch einen ausserordentlichen (ausserkantonalen) Staatsanwalt (Untersuchungsrichter). Es könne nicht von vornherein ausgeschlossen werden, dass die Verantwortlichen genügend Massnahmen ergriffen hätten, um einen Suizid zu verhindern, schrieb das Bundesgericht in seinem Urteil. So zog sich Gecaj vier Tage vor dem Suizid eine Kopfverletzung zu, die sich nach der Obduktion als Schädelbruch herausstellte. Obwohl in seiner Zelle eine Schlinge gefunden wurde, klären die Verantwortlichen nicht ab, ob die Verletzung allenfalls von einem Suizidversuch herrührte. Der Bericht des beauftragen Staatsanwaltes steht gemäss unseren Nachforschungen vor dem Abschluss, ist also noch nicht veröffentlicht worden.
Ded Gecais Tochter Besarta kam 1994 als Neunjährige aus dem Kosovo in die Schweiz. Zusammen mit ihrer Mutter und ihren vier Brüdern zog sie zu ihrem Vater. Dieser war drei Jahre zuvor aus dem Kosovo in die Schweiz immigriert und arbeitete seither als Gipser. Das Mädchen wurde als zurückhaltend und intelligent beschrieben. Zuhause galten aber raue Sitten. Immer wieder wurde Besarta geschlagen. In einem Prozess, der später wegen Verletzung der Erziehungspflichten gegen Besartas Mutter geführt wurde, gab Besarta an, seit ihrem zehnten Lebensjahr wiederholt von ihrem Vater sexuell missbraucht worden zu sein. Ded Gecaj nutzte die Abwesenheit seiner Frau aus, wenn diese in ihrer Heimat Verwandte besuchte, um sich an der Tochter zu vergehen.
Auch in der Schulklasse von Paul Spirig fiel Besarta nicht weiter auf. Zu Diskussionen führte einzig die Abwesenheit bei Ausflügen und beim Schwimmunterricht. Ded Gecaj wollte sie partout nicht teilnehmen lassen. Spirig gelang es, das Vertrauen des Mädchens zu gewinnen und zog eine Schulsozialarbeiterin bei. Gespräche mit Besartas Eltern führten aber zu keiner Entspannung, im Gegenteil. Im Dezember 1998 holte Spirig Besarta von einer Brücke, von der sie vermutlich springen wollte, um sich das Leben zu nehmen. Noch am selben Abend wurde Besarta in einem Mädchenhaus in Zürich in Sicherheit gebracht. Die Probleme blieben aber bestehen.
Nach dem erfolgten Mord nahmen die Behörden Besarta in Obhut, gaben ihr einen neuen Namen und versteckten sie zu ihrem Schutz. Noch versuchte ein Bruder, ihren Aufenthaltsort auf perfide Art ausfindig zu machen und trat im März 2008 im albanischen Fernsehen auf. Er bezeichnete Besarta, die heute 34 Jahre alt ist, als Lügnerin, die Schande über ihre Familie gebracht hatte. Hierauf verstärkten die Behörden den Schutz.
Janine Spirig, die Frau des ermordeten Lehrers, brach zehn Jahre nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes ihr Schweigen. In einem Buch mit dem Titel «Asche und Blüten» verarbeitete sie die schwierige Zeit nach der Ermordung und bezeugte ihre Liebe über den Tod hinaus. Die Tat zerstörte ihr Leben, machte ihre drei Mädchen zu Halbwaisen. Das Kleinste war damals noch im Bauch der Mutter. Sie entschied, sich ganz auf das Lebenserhaltende auszurichten. Sie wollte in der Öffentlichkeit nicht das arme Opfer sein. Das Buch ist aber auch ein Zeugnis für die Überforderung von Behörden, die als Arbeitgeber Paul Spirigs ideelle und finanzielle Hilfe für die Familie versprachen, dann aber Paragrafen über Menschlichkeit stellten. Versprechen seien nicht eingehalten worden, erklärte Janine Spirig, sie sei von Amt zu Amt geschickt und selbst zur Kasse gebeten worden. Es sollte beinahe zehn Jahre dauern, bis sich eine inzwischen neu formierte Exekutive mit Janine Spirig aussprechen und in aller Stille «ein konkretes Zeichen der Solidarität» setzen konnte.
Die Ermordung des Realschullehres erschütterte die ganze Schweiz. Die Bluttat liess aber auch erkennen, wie stark die Schule mit Problemen konfrontiert ist, die weit über ihren eigentlichen Aufgabenbereich hinausgehen, zum Beispiel, wie eng Schule und Familie verzahnt sind. Es wurde aufgelistet, welche Massnahmen möglich sind, um die Zuspitzung von Konflikten zwischen Elternhaus und Schule künftig zu vermeiden. So kam es zur Schaffung der Kriseninterventionsgruppe (KIG) des Schulpsychologischen Dienstes.
Mit dieser könnte eine extreme Tat wie der St.Galler Lehrermord vielleicht verhindert werden. Fachleute sind rund um die Uhr da, wenn in der Schule etwas Aussergewöhnliches passiert oder sich ein grosser Konflikt anbahnt. Die meisten Fälle betreffen Schul- und Klassenklima, Mobbing sowie Konflikte zwischen Schule und Elternhaus.
Von Franz Welte
Spannend, dass nach 20 Jahren wieder über den Fall geschrieben wird. Noch spannender wäre, die ehrlichen Antworten zu wissen, was mit dem Mädchen geschehen ist. Von dem ist hier kein Wort und war seit 20 Jahren auch kein Thema. Eine mysteriöse spannende Geschichte....
A.J. antwortenDas ist der CH-Transparenz zu verdanken. Es sieht so aus, dass de Schweiz bei dieser Geschichte sehr wichtige Sachen und Tatsachen verheimlicht. Sehr wahrscheinlich sind Manipulationen des Staates im Spiel.
Vor bald zwanzig Jahre tötete Ded Gecaj Paul Spirig, den Reallehrer seiner Tochter Besarta, im Besprechungszimmer des Schulhauses Engelwies in St.Gallen mit mehreren Schüssen. Der Fall hatte mit seiner grossen Nachgeschichte die Stadt aufgewühlt. Es wurden Massnahmen zur besseren Sicherheit der Lehrerschaft und zur künftigen Verhinderung solcher Tragödien getroffen.
Die Folgen Paul Spirig (damals 36) war ein sozialer Lehrer mit einem Gespür für die Sorgen von Migrantinnen und Migranten. Das wurde ihm zum Verhängnis.Nach der grässlichen Tat am 11. Januar 1999 konnte Gecaj mit seinem Auto flüchten. Schüler im Engelwies beobachteten noch, wie er aus dem Fenster sprang. Es gelang ihm, in seiner Heimat unterzutauchen, konnte aber rund sechs Wochen später dort festgenommen werden, wo er seine Tat gestand. Noch heute ist es für viele ein Rätsel, wie er auf diese Weise entkommen und die Polizei ihn nicht verfolgen konnte.
Das von einem serbischen Gericht ausgesprochene Urteil von vier Jahren wegen Totschlags wurde in der Schweiz nicht anerkannt. Die Misshandlung seiner Tochter (damals 14) stritt Gecaj ab.
Der Mann kam nach zwei Jahren bereits wieder frei. In der Bevölkerung herrschte über Jahre Empörung darüber, dass sich Gecaj dem Zugriff der Schweizer Justiz entziehen konnte und in Kosovo mit einer äusserst geringen Gefängnisstrafe davonkam.
Ein neues Auslieferungsbegehren hatte Erfolg. Nach jahrelanger Flucht wurde er vom Kosovo in die Schweiz ausgeliefert.
Im November 2010 beging Ded Gecaj (damals 52) in der St.Galler Untersuchungshaft Suizid, nachdem er wiederholt die St.Galler Haftbedingungen kritisiert hatte. Er hatte sich mit Hilfe seiner eigenen zusammengeknoteten Kleider erhängt.
Nach dem selbstgewählten Tod Gecajs wurde das Strafverfahren wie üblich in solchen Fällen eingestellt. Somit konnten die genauen Umstände der Tötung des Lehrers seiner Tochter sowie deren Vergewaltigungsvorwurf nicht mehr erhellt werden, was diversen Behauptungen Vorschub gab. Familienmitglieder erklärten, sie seien überzeugt, dass kein Suizid vorliege. In Kosovo sind immer noch Sympathien für Gecaj vorhanden und es wird die Mär herumgeboten, er sei umgebracht worden.
Ein Sohn Gecajs liess nicht locker und zog den Entscheid der St.Galler Anklagekammer, es sei kein Strafverfahren zuzulassen, denn die Verantwortlichen des Untersuchungsgefängnisses seien ihrer Sorgfaltspflicht bei der Überwachung von Gecaj nachgekommen, bis vor Bundesgericht. Dieses verlangte eine unabhängige Untersuchung durch einen ausserordentlichen (ausserkantonalen) Staatsanwalt (Untersuchungsrichter). Es könne nicht von vornherein ausgeschlossen werden, dass die Verantwortlichen genügend Massnahmen ergriffen hätten, um einen Suizid zu verhindern, schrieb das Bundesgericht in seinem Urteil. So zog sich Gecaj vier Tage vor dem Suizid eine Kopfverletzung zu, die sich nach der Obduktion als Schädelbruch herausstellte. Obwohl in seiner Zelle eine Schlinge gefunden wurde, klären die Verantwortlichen nicht ab, ob die Verletzung allenfalls von einem Suizidversuch herrührte. Der Bericht des beauftragen Staatsanwaltes steht gemäss unseren Nachforschungen vor dem Abschluss, ist also noch nicht veröffentlicht worden.
Ded Gecais Tochter Besarta kam 1994 als Neunjährige aus dem Kosovo in die Schweiz. Zusammen mit ihrer Mutter und ihren vier Brüdern zog sie zu ihrem Vater. Dieser war drei Jahre zuvor aus dem Kosovo in die Schweiz immigriert und arbeitete seither als Gipser. Das Mädchen wurde als zurückhaltend und intelligent beschrieben. Zuhause galten aber raue Sitten. Immer wieder wurde Besarta geschlagen. In einem Prozess, der später wegen Verletzung der Erziehungspflichten gegen Besartas Mutter geführt wurde, gab Besarta an, seit ihrem zehnten Lebensjahr wiederholt von ihrem Vater sexuell missbraucht worden zu sein. Ded Gecaj nutzte die Abwesenheit seiner Frau aus, wenn diese in ihrer Heimat Verwandte besuchte, um sich an der Tochter zu vergehen.
Auch in der Schulklasse von Paul Spirig fiel Besarta nicht weiter auf. Zu Diskussionen führte einzig die Abwesenheit bei Ausflügen und beim Schwimmunterricht. Ded Gecaj wollte sie partout nicht teilnehmen lassen. Spirig gelang es, das Vertrauen des Mädchens zu gewinnen und zog eine Schulsozialarbeiterin bei. Gespräche mit Besartas Eltern führten aber zu keiner Entspannung, im Gegenteil. Im Dezember 1998 holte Spirig Besarta von einer Brücke, von der sie vermutlich springen wollte, um sich das Leben zu nehmen. Noch am selben Abend wurde Besarta in einem Mädchenhaus in Zürich in Sicherheit gebracht. Die Probleme blieben aber bestehen.
Nach dem erfolgten Mord nahmen die Behörden Besarta in Obhut, gaben ihr einen neuen Namen und versteckten sie zu ihrem Schutz. Noch versuchte ein Bruder, ihren Aufenthaltsort auf perfide Art ausfindig zu machen und trat im März 2008 im albanischen Fernsehen auf. Er bezeichnete Besarta, die heute 34 Jahre alt ist, als Lügnerin, die Schande über ihre Familie gebracht hatte. Hierauf verstärkten die Behörden den Schutz.
Janine Spirig, die Frau des ermordeten Lehrers, brach zehn Jahre nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes ihr Schweigen. In einem Buch mit dem Titel «Asche und Blüten» verarbeitete sie die schwierige Zeit nach der Ermordung und bezeugte ihre Liebe über den Tod hinaus. Die Tat zerstörte ihr Leben, machte ihre drei Mädchen zu Halbwaisen. Das Kleinste war damals noch im Bauch der Mutter. Sie entschied, sich ganz auf das Lebenserhaltende auszurichten. Sie wollte in der Öffentlichkeit nicht das arme Opfer sein. Das Buch ist aber auch ein Zeugnis für die Überforderung von Behörden, die als Arbeitgeber Paul Spirigs ideelle und finanzielle Hilfe für die Familie versprachen, dann aber Paragrafen über Menschlichkeit stellten. Versprechen seien nicht eingehalten worden, erklärte Janine Spirig, sie sei von Amt zu Amt geschickt und selbst zur Kasse gebeten worden. Es sollte beinahe zehn Jahre dauern, bis sich eine inzwischen neu formierte Exekutive mit Janine Spirig aussprechen und in aller Stille «ein konkretes Zeichen der Solidarität» setzen konnte.
Die Ermordung des Realschullehres erschütterte die ganze Schweiz. Die Bluttat liess aber auch erkennen, wie stark die Schule mit Problemen konfrontiert ist, die weit über ihren eigentlichen Aufgabenbereich hinausgehen, zum Beispiel, wie eng Schule und Familie verzahnt sind. Es wurde aufgelistet, welche Massnahmen möglich sind, um die Zuspitzung von Konflikten zwischen Elternhaus und Schule künftig zu vermeiden. So kam es zur Schaffung der Kriseninterventionsgruppe (KIG) des Schulpsychologischen Dienstes.
Mit dieser könnte eine extreme Tat wie der St.Galler Lehrermord vielleicht verhindert werden. Fachleute sind rund um die Uhr da, wenn in der Schule etwas Aussergewöhnliches passiert oder sich ein grosser Konflikt anbahnt. Die meisten Fälle betreffen Schul- und Klassenklima, Mobbing sowie Konflikte zwischen Schule und Elternhaus.
Von Franz Welte
Spannend, dass nach 20 Jahren wieder über den Fall geschrieben wird. Noch spannender wäre, die ehrlichen Antworten zu wissen, was mit dem Mädchen geschehen ist. Von dem ist hier kein Wort und war seit 20 Jahren auch kein Thema. Eine mysteriöse spannende Geschichte....
A.J. antwortenDas ist der CH-Transparenz zu verdanken. Es sieht so aus, dass de Schweiz bei dieser Geschichte sehr wichtige Sachen und Tatsachen verheimlicht. Sehr wahrscheinlich sind Manipulationen des Staates im Spiel.
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