Begegnungsort für Jung und Alt
In den letzten Jahren sind auf Initiative von ehrenamtlich engagierten Frauen und Männern verschiedene Treffpunkte und Begegnungsorte in St.Gallen entstanden. Die unterschiedlichen Angebote haben sich in den Quartieren zu Treffpunkten für Jung und Alt entwickelt. Einer der ältesten Treffs befindet sich im Boppartshof.
Trafen sich früher die Bewohnerinnen und Bewohner eines Dorfes oder Stadtquartiers in der «Dorfbeiz», so schlossen in den letzten Jahren aufgrund von wirtschaftlichen Faktoren viele dieser Begegnungs- und Kommunikationsplätze. Gerade für ältere Generationen wuchs damit die Hemmschwelle, mit anderen Leuten in Kontakt ins Gespräch zu kommen. Dazu Markus Werner, Mitglied des Vereins Treffpunkt Haggen: «Hier greifen die Quartiertreffs ein und bieten Jung und Alt die Möglichkeit sich auszutauschen, miteinander zu kommunizieren oder einfach eine gesellige Runde zu geniessen».
Von der Idee zum Alltag
Was als Idee für die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung startete, stiess sogleich auf grosses Interesse. Schnell wurde ein Verein gegründet, welcher sich ab April 2009 um die Unterhaltungsanliegen der Anwohner kümmerte. Den Gründern schwebte eine Cafeteria vor, welche als Ort der Begegnungen und Gespräche fungieren sollte. Sukzessive wurde in den Folgejahren das Angebot ausgebaut und erweitert. «Aktuell bieten wir neben einem wöchentlichen «Znüni-Treff» auch jede Woche einen Mittagstisch an. Daneben finden in regelmässigen Abständen weitere Veranstaltungen statt, wie der Meditationskreis, der Witwentreff oder die Witwerzeit. Sporadisch organisieren wir einen Bücher- oder Kinderspielzeug-Flohmarkt, einen Film- oder Vortragsabend».
Der Haggen-Treff wird von rund 90 Mitgliedern getragen, wovon sich gut 30 aktiv engagieren. «Bei uns sind alle herzlich willkommen», sagt Werner und fügt an: «Je nach Aktivität und Programmpunkten gibt es für jedes Alter etwas. Gerade in der Advents- und Osterzeit geben wir uns besonders Mühe, einen grösseren Anlass zu organisieren. Davon sollen möglichst alle aus der Siedlung profitieren und partizipieren können». Auch wenn gemäss Werner die jüngere Generation besser vertreten ist, zeigen die Veranstaltungen immer wieder, dass sich auch die älteren Semester auf gesellige Abende einlassen. Die Verantwortlichen richten das Programm auch nach saisonalen Gegebenheiten aus. «Bei uns arbeiten alle ehrenamtlich, wozu sich heutzutage leider immer weniger bereit erklären», gibt Werner zu verstehen. Für das Fortbestehen des Vereins wird es aber in Zukunft einerseits nötig sein, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen und andererseits die bestehenden Kosten decken zu können. «Bis jetzt können wir das Angebot gewährleisten. Für eine Erweiterung des Programms müssen aber neue Geldquellen erschlossen werden», sagt Werner. «Oder wir organisieren einen Sponsorenlauf, «Samichlaushöck» oder Punschplausch». ⋌Benjamin Schmid