Hugo Borner
hat das Kartenspiel "Wunderkarten" entwickelt.
Am Samstag kommen die 1. Liga-Handballer der SG Fides/Otmar zu einem grossen Auftritt: Im Cupviertelfinale empfangen sie GC Amicitia Zürich, das in der Handball League aktuell den fünften Rang belegt. Die Amateure wollen dem übermächtigen Gegner möglichst lange Paroli bieten.
Handball Dank etwas Losglück und einem Sieg gegen den NLB-Vertreter Handball Emmen hat sich die Spielgemeinschaft Fides/Otmar gemeinsam mit sechs Teams aus der höchsten Spielklasse sowie einem NLB-Verein für die letzten Acht im Schweizer Cup qualifiziert und sich das Duell mit einem Grossen des Schweizer Handballs verdient. Die Vorfreude im Team ist gross, wie Trainer Julian Rauch im Interview erzählt. St.Galler Handballfans ist der Vorarlberger aus seinen vier Saisons als Spieler beim TSV St.Otmar bekannt. 2020 beendete er seine aktive Karriere bei den St.Gallern und trainierte anschliessend ein Juniorenteam bei seinem Stammverein Bregenz. Nach einem Abstecher auf die Position als sportlicher Leiter bei den Frauen von Feldkirch übernahm er im letzten Sommer das Herren-Team von Fides.
Julian Rauch, wie gross ist die Vorfreude auf das Spiel vom Samstag?
Die ist sehr gross – sowohl bei den Spielern als auch beim Staff. Nach dem Sieg im Achtelfinal gegen den NLB-Verein Emmen haben wir uns fürs Viertelfinale eine solche Affiche gewünscht. Für einige Spieler ist dieser Auftritt das Karrierehighlight. Als 1. Ligist bekommt man nicht oft eine solche Gelegenheit.
Im Fussball gibt es im Cup immer wieder mal Überraschungssiege von krassen Aussenseitern, im Handball viel weniger. Wie gross ist die Chance auf den Coup gegen GC Amicitia Zürich?
Im Fussball kann man eben hinten dicht machen und mit einem Lucky Punch für die Sensation sorgen. Das ist im Handball nicht möglich. Deshalb setzt sich in den allermeisten Fällen die individuelle Klasse durch. Siege gegen ein Team, das eine Liga höher spielt, gibt es zuweilen, aber für einen 1. Ligisten ist ein Erfolg gegen eine Mannschaft mit der Klasse von GC Amicitia sehr unwahrscheinlich.
Und dennoch geht man als Sportler mit einem Ziel in den Wettkampf. Was erhoffen Sie sich für Samstag?
Wir haben uns zwei Dinge vorgenommen: Erstens wollen wir das Spiel und die Atmosphäre geniessen und zweitens eine ordentliche Partie abliefern und uns nicht unter Wert verkaufen. GC Amicitia wird in 99,9 Prozent der Fälle gewinnen, aber ich möchte, dass sie dies nicht von der 1. Minute an im Schongang tun können, sondern richtigen Handball spielen müssen, um uns zu besiegen. Wir müssen möglichst lange Paroli bieten, denn wenn man mal mehr als zehn Tore im Rückstand ist, kann man ein Spiel nicht mehr geniessen.
Geben Sie Ihrem Team eine spezielle Taktik mit für Samstag?
Wir werden Videos anschauen und ein paar Schwerpunkte herausarbeiten. Aber man darf keine Wunder erwarten, denn der individuelle Unterschied zwischen den Spielern ist so gross, dass unsere Taktik aus Sicht des Gegners keine Rolle spielen darf.
Zu einem besonderen Spiel gehört eine besondere Kulisse. Was erhofft Ihr euch diesbezüglich?
Da ich erst seit Sommer bei Fides bin, ist das für mich schwierig abzuschätzen. Aber langjährige Vereinsmitglieder und Spieler sagen eine spezielle Atmosphäre voraus. Viele unserer Spieler sind Studenten. Die bringen einige Jungs mit, die als Schlachtenbummler für Stimmung sorgen. Wir spielen bewusst in unserer engen Heimhalle. Um über uns hinauszuwachsen, braucht es eine besondere Stimmung.
Und nach dem Spiel sind Feierlichkeiten geplant?
Um diesen Teil mache ich mir bei meiner Mannschaft jeweils am wenigsten Sorgen (lacht). Ein paar Jungs haben sich sicherlich was ausgedacht, aber ich möchte, dass der Fokus voll auf dem Sport liegt. Das Feiern danach kriegen wir auch ohne Vorbereitung hin.
⋌Interview: Tobias Baumann
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