"Shanghai" auf der Überholspur
Letztes Jahr gewann der 13-jährige St.Galler Go-Kart Fahrer Titus "Shanghai" Schmidli souverän die Rotax Mini Serie und auch dieses Jahr fährt er in einer höheren Rennklasse regelmässig als einer der Ersten ins Ziel. Kürzlich gewann er an einem Rennwochenende gleich alle drei Läufe.
Chris Gilb
Dieses Jahr geht Titus "Shanghai" Schmidli in einer höheren Rennklasse, der Rotax Max Serie, für die er nun alt genug ist, an der Start. Erwartet hat er, dass er sich auf dieser Stufe erst einmal hinten anstellen muss, da er mit besserer und vor allem älterer Konkurrenz konfrontiert ist, doch bisher hat der 13-jährige St.Galler keinen Grund dazu. Schon neun Rennen der Serie fanden 2015 verteilt auf verschiedene europäische Länder statt. Drei davon zählten zur Schweizermeisterschaft, darunter auch zwei Rennen auf einer Strecke in Norditalien, denn die Schweiz verfügt mit Wohlen nur über eine rennsporttaugliche Kart-Bahn. Die Rennen der Rotax Max Serie werden jeweils auch als Landesmeisterschaft gewertet. "Shanghai" könnte also theorethisch gleichzeitig Deutscher und Schweizer Meister werden. So wurde Titus bei den Jüngeren schon einmal Deutscher Meister.
Beide Titel im Visier
"Shanghais" wichtigste Ansprechperson im Rennsport ist sein Vater Christian Schmidli, der gleichzeitig Teamchef ist und bis vor kurzem auch als einziger Mechaniker wirkte. Dies hat sich zwischenzeitlich geändert: "Um auf professionellem Niveau mithalten zu können, leisten wir uns einen Mechaniker, der uns zu wichtigen Rennen begleitet. Die Vater-Sohn Beziehung steht manchmal der Professionalität im Weg", so Christian Schmidli. Deshalb sei es gut, noch jemanden zusätzlich im Team zu haben. Kürzlich stand "Shanghai" zum ersten Mal in dieser Saison bei einem Rennen ganz oben auf dem Podest und schob sich damit gleich auf den zweiten Platz der Gesamtmeisterschaft vor. Beim Rennwochenende in Castello gewann der Nachwuchsrennfahrer vom Zeitrennen bis zum Finale alle Läufe souverän. Auch bei den Rennen in Deutschland bewegte sich "Shanghai" immer im vorderen Feld. "Ohne überheblich wirken zu wollen, streben wir den Meisterschaftstitel in Deutschland und der Schweiz an", nennt Vater Christian Schmidli die Saisonziele.