Cécile Koch
Hilft Kindern und Jugendlichen aus Alkoholiker-Haushalten.
Gordon Walter ist mit der Vorbereitung seines Teams sehr zufrieden. z.V.g.
Der HC Eisbären St.Gallen nimmt mit einem neuen Trainer den nächsten Anlauf, den Aufstieg in die 2. Liga zu schaffen. Gordon Walter, einst Back-up von Goalielegende Reto Pavoni beim EHC Kloten, soll die St.Galler nach oben führen.
Eishockey «In meiner Jugend hätte ich gern für St.Gallen gespielt und habe mich immer gefragt, warum es in dieser Stadt keinen Verein auf hohem Niveau gibt», erzählt Gordon Walter. Er sei als Wiler schliesslich ein St.Galler und immer grosser Fan des hiesigen Fussballclubs gewesen. «Deshalb gefällt mir das Projekt von Remo Waser so gut, in St.Gallen Schritt für Schritt etwas aufzubauen.» Gerade auch die vielen kritischen Stimmen hätten ihn motiviert, den Wechsel in die 3. Liga zu vollziehen - auch wenn er bisher als Torhüter- und Assistenztrainer in Wil und Frauenfeld zwei Ligen höher wirkte. «Das Ziel der Mannschaft ist klar und diesem passe ich mich an. Aber persönlich werde ich mich hüten, vor einer Saison von Aufstieg zu reden. Auch die Spieler dürfen in meiner Gegenwart das Wort nicht in den Mund nehmen», so Walter. Diesbezüglich sei er alte Schule und wolle erst Resultate liefern. Der Auftakt in die neue Saison erfolgt am Samstag, 22. September, um 20 Uhr im Lerchenfeld gegen den EHC Wetzikon.
Nachdem die Eisbären den Aufstieg in der letzten Spielzeit wegen einer Niederlage nach Verlängerung - nach einer Drei-Tore-Führung notabene - äusserst knapp verspielt haben und nun noch fünf Spieler aus der 1. und 2. Liga zum Team stiessen, kann das Saisonziel nur der Aufstieg sein. «Wir hatten ein sehr gutes Sommertraining mit wenigen Absenzen. Und die Infrastruktur im Lerchenfeld ist für mich als Trainer ein Traum. Wir konnten die Wiese, das Beachvolleyfeld und das
Schwimmbecken für Trainings nutzen», erzählt Walter. Auch in den Testspielen gegen höherklassige Gegner habe sich seine Mannschaft sehr gut geschlagen. «Ich möchte ein schnelles und attraktives Hockey spielen lassen. Mit unseren jungen Wilden scheint dies sehr gut möglich», so der neue Trainer. Mit dem vierfachen Schweizer Meister Florian Blatter haben die Jungen weiterhin einen Captain mit viel Erfahrung. «Er ist ein guter Typ und ein Vorbild. Mit seiner Ruhe und Übersicht kann er dem Team helfen», so der Trainer über seinen Captain.
Neben Blatter verfügt Walter mit Yannick Del Curto über einen weiteren Spieler mit bekanntem Namen. Der Sohn von Trainerlegende Arno, unter dem Walter einst selbst gespielt hatte, läuft nach zwei Jahren als Trainer nun als Spieler bei den Eisbären auf. «Yannick hat mich positiv überrascht. Er trainiert sehr fleissig. Man merkt überhaupt nicht, dass er davor Trainer des Teams war. Er hat keine Allüren und kämpft um seinen Platz», so Walter, dem die Konstellation mit seinem Vorgänger als Spieler im Team zuerst Kopfzerbrechen bereitet hat. Doch Yannick Del Curto hatte bereits selbst nach Abschluss der letzten Saison im Interview mit den St.Galler Nachrichten festgehalten, dass «diese Mannschaft jetzt einen erfahrenen Trainer braucht.» Als ehemaliger Elitejunior sollte er dem Team auf dem Eis ausserdem durchaus helfen können.
Mit Gordon Walter steht nun wieder ein im Hockeygeschäft durchaus bekannter Name an der Bande. Der ehemalige Torhüter wechselte von seinem Stammverein Wil einst in die Innerschweiz. Bei Luzern spielte er drei Jahre unter Arno Del Curto, bevor er 1996 zum EHC Kloten wechselte, der soeben den vierten Meistertitel in Serie gefeiert hatte. «Doch ich hatte eine verkorkste Laufbahn», erinnert sich Walter zurück, denn nach nur einem Jahr in der NLA erhielt er keinen Vertrag mehr. «In Kloten wurde ein grosser Umbruch eingeleitet, die Swissair reduzierte ihr Engagement und da ich keinen Spieleragenten hatte, stand ich zum Schluss ohne Vertrag da», so Walter. Nach einem zwischenzeitlichen Rücktritt folgten noch zwei Engagements beim Stammverein Wil und ein Jahr im Tessin bei Porza. «Dort hatten wir den klaren Auftrag, den Aufstieg in die 1. Liga zu schaffen, was auch gelang», erinnert sich der heute 43-Jährige. Er wisse also sehr wohl, was es brauche, um aufzusteigen,so Walter mit einem Augenzwinkern.
Von Tobias Baumann
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