Auf den Spuren von Giulia Steingruber
Salomé Kora, Sarah Zoller und Leonz Eder heissen die Preisträger des diesjährigen St.Galler Sportpreises, der am Montag im Beisein von Prominenz aus Sport und Politik im Pfalzkeller verliehen wurde.
Ehrung Mit dem Gewinn des St.Galler Sport-Oscars in der Hauptkategorie Sportler/Sportlerin/Team des Jahres schaffte die Arnegger Sprinterin Salomé Kora dasselbe Double, das zuvor bereits Giulia Steingruber gelungen war: Nämlich nach dem Nachwuchspreis auch bei der Elite den St.Galler Sportpreis zu gewinnen. Im Gespräch mit Beat Antenen, der wie in den ersten sieben Austragungen durch die Veranstaltung führte, erzählte die Sprinterin vom LC Brühl von ihren Zielen: «Bei den Frauen liegt die magische Grenze über 100 Meter bei elf Sekunden. Davon bin ich noch ziemlich weit entfernt, aber ich arbeite daran, dieser Marke immer näher zu kommen.» Die Enttäuschung über die verpasste Medaille mit der 4x100m Staffel an der Europameisterschaft in Berlin sei inzwischen auch verdaut. «Aber diese Medaille will ich irgendwann», stellte Kora, die vom Publikum für ihre starken Leistungen in dieser Saison mit einem nicht enden wollenden Applaus gefeiert wurde, unmissverständlich klar. «Heute bist du nicht Vierte, sondern die klare Siegerin», meinte Antenen bei der Übergabe der Trophäe. Die Ehrenplätze blieben für Thomas Mittelholzer, der sich im Dress des UHC Waldkirch-St.Gallen bis in die Nationalmannschaft spielte, und für Jasmin Preisig, die schnellste Frau der Region, die im Motorsport für Aufsehen sorgt.
Gletschertraining hat begonnen
Eine Kandidatin, um dereinst beim St.Galler Sportpreis in die Fussstapfen von Giulia Steingruber und Salomé Kora zu treten, ist seit Montag Sarah Zoller. Die Flawilerin vom Skiclub Gossau setzte sich gegen ihren Skikollegen Maurus Sparr und den Schwimmer Marius Toscan durch. «Ich möchte irgendwann im Weltcup starten und eine Medaille an einem Grossanlass holen», gab Zoller ihre hohen Ziele bekannt. Die 16-Jährige, die das Sportgymnasium in Davos besucht, konnte in der letzten Woche auf dem Gletscher in Saas Fee die ersten Schwünge in dieser Saison auf den Schnee zaubern.
«Kein Funktionär dieser Sorte»
Wie in der Hauptkategorie ist auch der Nachwuchspreis mit 3'000 Franken dotiert, für die 16-jährige Gymnasiastin sicherlich eine schöne Summe. Sein Preisgeld spenden wird dagegen Ehrenpreisträger Leonz Eder, langjähriger Leiter des Unisports an der HSG und Vizepräsident der weltweiten Organisation «Fédération Internationale du Sport Universitaire» (FISU). «Ich habe nun ja AHV und Pension, das Geld werde ich also einer St.Galler Sportorganisation zukommen lassen», so Eder, der für die Ehrung stundenlanges Reisen auf sich nahm, da er aktuell für die FISU an einer Veranstaltung in Frankreich im Einsatz steht. «Es ist eine sehr grosse Ehre, diesen Preis zu erhalten. Da habe ich die Reise gerne auf mich genommen», so Eder. In der Präsentation über sein Wirken war Eder davor mit bekannten Persönlichkeiten wie Wladimir Putin, Ueli Maurer oder IOC-Präsident Thomas Bach zu sehen. «Leonz Eder kann man voll vertrauen. Er ist ein Funktionär, aber keiner dieser Sorte», sagte Stadtrat Markus Buschor in Anspielung auf die Skandale bei FIFA und IOC mit einem Augenzwinkern.
Fleissige Helfer
Sein Stadtratskollege Peter Jans ehrte davor die drei fleissigsten Swiss Volunteers aus der Region. Michael Chronopoulos, Yvonne Kecker und Rhea Braunwalder hatten sich im vergangenen Jahr die meisten Punkte als Helfer an Sportveranstaltungen verdient. Der Abend wurde wie immer mit musikalischen und sportlichen Darbietungen umrahmt.
Tobias Baumann