Maria Mahler
organisiert mit vier Mitstreiterinnen das Orbit Open Air in St.Gallen.
«Waldkäuzli» nennt sich die neue Spielgruppe auf dem Wilenhof im Westen der Stadt. Geleitet wird sie von Erika Signer. Die Kinder sollen lernen, die Materialien aus der Natur zu schätzen und spielerisch erfahren, warum der Umwelt Sorge getragen werden muss.
Wilenstrasse «Die grössten Schätze der Natur befinden sich vor der Haustüre», erklärt Erika Signer das Konzept ihrer neu entstehenden Outdoor-Spielgruppe auf dem Wilenhof in St.Gallen. Die Vielfalt vor eben dieser Haustüre kennt die 43-Jährige, die auf dem Hof aufgewachsen ist, nur zu gut und möchte diese Kenntnisse an die Kinder weitergeben. «Ich war selbst schon immer gerne draussen und mir ist es wichtig, den Kindern zu zeigen, dass man auch ohne kommerzielle Spielzeuge Spass haben kann», erzählt Signer. Zu bieten habe der Hof dafür einiges: Einen grossen Garten, ein Biotop, einen Wald mit Grillstelle, ein Strohlager mit Schaukeln, Tiere im Wasser, Tiere in der Landwirtschaft und sogar Wildtiere: «Wir haben einen eigenen Eulenkasten für Waldkauze, daher auch der Name der Spielgruppe», so Signer.
Die Nähe zu den Tieren wirke sich dabei enorm positiv auf die Kinder aus. «Wir hatten Besuch von einer Familie, deren Kind sehr ängstlich gegenüber Tieren war, sogar vor Katzen fürchtete es sich», erzählt die ausgebildete Waldspielgruppenleiterin. Doch bereits nach wenigen Minuten auf dem Hof sei das Eis gebrochen. «Die Kinder lernen hier den richtigen Bezug zu den Tieren und der Natur aufzubauen. Sie können beispielsweise einen Molch aus unserem Biotop in die Hand nehmen, das gibt es nicht überall», so Signer. Dabei sei ihr wichtig, dass ein sorgfältiger Umgang mit der Natur gefördert werde. «Wenn die Kinder selbst Kartoffeln anpflanzen, sehen sie, wie sie durch ihr eigenes Handeln etwas bewirken können.» Und wenn es in der Natur draussen für einmal zu garstig sei, könne im Strohlager geschaukelt werden.
Als «kleines Paradies» bezeichneten die Besuchenden den Wilenhof und die Nachfrage sei bereits sehr gross, sagt die 43-Jährige. «Ich habe nur wenige Plakate in der Umgebung aufgehängt und nicht einmal Flyer verteilt und trotzdem bereits regen Besuch von Interessierten gehabt. Viele freuen sich über das neue Angebot in der Gegend», so Signer. Den Eltern sei es wichtig, dass die Kinder im Quartier bleiben könnten. Zu Beginn wird Signer Hilfe von zwei weiteren Betreuenden erhalten: «Ich freue mich bereits sehr, wenn es im Sommer losgeht.»
Von Ladina Maissen
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