Wie ein Schweizer Uhrwerk – Präzision und Qualität
Tickt jemand wie ein Schweizer Uhrwerk, kann man sich auf diesen Menschen absolut verlassen. Der Begriff des Schweizer Uhrwerks ist zum Synonym für Pünktlichkeit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit geworden. Warum eigentlich? Und sind die Schweizer Uhrwerke immer noch so einzigartig in ihrer Zuverlässigkeit?
Böse Zungen behaupten, dass man inzwischen von einem japanischen Uhrwerk sprechen müsste, wenn es um die Genauigkeit geht. Schaut man nur auf die Technik, sind die japanischen Uhrwerke von Herstellern wie Citizen (1930 von Schweizer und japanischen Investoren gegründet), Casio (1946 von Tadao Kashio gegründet) und Seiko (1881 auf der Ginza als Uhrenladen gegründet) sicherlich zuverlässig. Schaut man auf den Stolz der Schweizer, die Alpen, können die Japaner mit den Japanischen Alpen nun nicht ganz mithalten ... Spaß beiseite: Die Redewendung vom Schweizer Uhrwerk wird sich wegen ein paar tollen japanischen Uhrmachern natürlich nicht ändern. Denn wer hat's erfunden? Natürlich die Schweizer!
Lange Geschichte der Schweizer Uhrenindustrie kurz gefasst
Uhrmacherei ist bis heute eine exakte Wissenschaft, die aber dennoch handwerkliches Geschick und künstlerisches Vorgehen erfordert. Die kleinen Zeitmesser entwickelten sich in insgesamt vier Phasen. Erst einmal entstanden nur ganz einfache Instrumente, die man heute gar nicht mit exakter Zeitmessung in Verbindung bringen würde. Mit dem Ende des 13. Jahrhunderts begann man mit der mechanischen Zeitmessung. Ab 1650 sprechen wir mit der exakten Zeitmessung von der dritten Phase, und ab 1750 läutete die wissenschaftliche Zeitmessung die vierte Phase ein.
In dieser letzten Phase befinden wir uns noch heute, der Rolex Submariner ist ein hervorragendes Beispiel für so eine wissenschaftlich exakte Uhr, die zugleich mit handwerklichem Geschick und einem gewissen künstlerischen Anspruch kreiert wurde. Ab 1650 ließen sich überall in der Schweiz Uhrmacher nieder, und damals begann die Erfolgsgeschichte der Schweizer Uhren. Wir wissen heute, dass die Mechaniker in Winterthur und Zürich für den Unterhalt der Turmuhrwerke zuständig waren, während die Berner Uhrmacher den Schmieden angehörten. Aus Luzern und Zug, St. Gallen und Chur sowie Schaffhausen zogen die Uhrmacher des 18. Jahrhunderts aufs Land. Dort bauten sie Pendeluhren aus Eisen und aus Holz. In Genf und im Jurabogen spezialisierten sich die Uhrmacher dagegen auf tragbare Kleinuhren.
Uhren als Schmuck
Die Uhrmacher spezialisierten sich immer weiter. Ab dem Ende des 17. Jahrhunderts hatten sich die Gegner Uhrmacher auf die Endbearbeitung spezialisiert, während die Rohwerke in den Juratälern und im Pays de Gex gefertigt wurden. Die Uhrmacher gehörten zur Bijouterie und wurden bis in die amerikanischen Kolonien und in den Orient geliefert. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich dann Bern zu einer Hochburg er modernen Uhrenindustrie. Und warum sind nun die Schweizer Uhren so präzise? Genau genommen wurde das Quarzuhrwerk von einem Kanadier erfunden. Aber das Uhrwerk war unzuverlässig, weil es zu anfällig für Temperaturschwankungen war. Es waren die Schweizer, die das Quarzuhrwerk letztendlich zur Serienreife trieben und in Armbanduhren verbauten . . .