Bluemehuus im Feldli
«Blumen sind Seelennahrung»
Zuerst der Lockdown, dann die Nachricht, dass Blumengeschäfte wieder öffnen dürfen. Wie reagiert man? Auch Barbara Hof, Geschäftsführerin des Bluemehuus im Feldli in St.Gallen, wird ihr Geschäft am kommenden Montag wiedereröffnen.
Frau Hof, am 17. April dürfen Blumengeschäfte wieder öffnen. Was fühlen Sie dabei?
Erleichterung. Freude. Es ist ein Schritt in Richtung Normalität. Ich freue mich vor allem auf den persönlichen Kontakt mit unseren Kunden, den ich echt vermisst habe.
Ist eine spezielle Wiedereröffnung geplant?
Schön wäre es! In den vergangenen Jahren hatten wir in dieser Zeit immer unsere Ausstellung «Blütenpracht», die viele Kunden anlockte. Aber das ist jetzt nicht möglich. Wir haben vom BAG strikte Vorschriften einzuhalten. Die Gesundheit aller steht jetzt im Vordergrund.
Was bedeutet das im Klartext?
Wir freuen uns natürlich, diese Woche den Laden neu zu gestalten und den Sommer einzuladen. Jedoch ist unsere Verkaufsfläche eher klein und mehr als drei Kunden dürfen nicht gleichzeitig im Laden sein. Zum Glück wird jahreszeitbedingt auch im Outdoorbereich eine grosse Nachfrage aufkommen. Wir werden eine vielfältige Auswahl anbieten.
Neben unserem Geschäft können wir einen Pavillon mieten. Dort wird unter anderem Platz für eine zweite Kasse und einen Abholbereich für Bestellungen sein. So vermeiden wir Engpässe und Wartezeiten für unsere Kunden.
Haben Sie den Lockdown kommen sehen?
Nein, erst eine Woche vorher begann ich zu realisieren, dass uns dieser bevorstehen könnte. Der Bundesrat hat rasch reagiert. Die Aussicht auf Kurzarbeit und das Wissen, dass Lieferungen und Abholung erlaubt bleiben, haben die Lage sofort etwas entspannt. In diesem Zusammenhang muss ich vor allem Fleurop ein Kränzchen winden, sie haben schnell und engagiert auf die Ankündigung
Was hat Sie besonders herausgefordert?
Wir sind erst seit Februar mit unserem neuen Namen unterwegs und obwohl Ort, Angebot und Team gleich geblieben sind, braucht es Zeit, bis wir auch Online gut gefunden werden. Vieles lief während dem Lockdown übers Internet. Ausserdem war die Blumenbeschaffung zu Beginn eher mühsam. Es gab fast nur Tulpen und auch diese nur auf Vorbestellung. Die Kühler der Blumenbörse waren leer. Als dann die Holländer die Börsen wieder beliefern durften, war das ganz besonders. Für mich als
Wie haben Ihre Mitarbeiterinnen auf den Lockdown reagiert?
Uns hat die Situation gefordert. Viele Lösungen mussten gefunden werden, um den Sicherheitsabstand auch einhalten zu können. Wir arbeiten normalerweise zu viert auf zweieinhalb Quadratmetern. Zum Glück haben wir in unserem Treibhaus viel Platz und einen grossen Arbeitstisch. Dort können wir unsere Arbeitsplätze so weit auseinander ansiedeln, dass wir uns nicht in die Quere kommen und speditiv vorwärtsarbeiten können. Das war auch wichtig, denn wir wurden zeitweise mit Aufträgen überhäuft. Das ganze Team war mit viel Engagement dabei und diese Zeit hat uns zusammengeschweisst.
Wie haben Sie die Kunden erlebt?
Dankbar. Blumen sind eine Möglichkeit, unseren Lieben nahe zu sein, auch auf Distanz. Physisch überlebt man natürlich auch ohne Blumen, aber sie sind Seelennahrung, ganz besonders in schwierigen Situationen. Sie sind ein Aufsteller, ein Stück Normalität in einer verrückten Zeit und sollten deshalb nicht unterschätzt werden.
Wie sehen Sie die Zukunft?
Ich wünsche uns allen, dass wir die Lockerungen so umsetzen, dass die Ansteckungszahlen nicht wieder in die Höhe schnellen. Dann hoffe ich natürlich, dass die während der Pandemie spürbare Freude an Blumen bestehen bleibt, damit sich die Balkone und Terrassen wieder mit Blumen füllen und es normal bleibt, sich ab und an Blumen zu schenken - einfach so. ⋌pd/rs
Zum Bluemehuus im Feldli
Das Bluemehuus im Feldli finden Sie an der Feldlistrasse 11 in St.Gallen. Weitere Informationen können unter www.bluemehuus-im-feldli.ch abgerufen werden. Tel. 071 277 55 35 Mail info@bluemehuus-im-feldli.ch