Karl Grob
gab sein Fachwissen an seine Berufskollegen im Benin weiter.
Reto Wiedenkeller bei einem Stück auf der Bühne. z.V.g.
Die WizArt Company probt fleissig, denn im September und November führt der Herisauer Theaterverein gleich zwei Stücke im Casino auf: «Und ewig schleichen die Erben» sowie die «Rache aus dem Jenseits».
Theater Abrosius van de Groot ist tot und seine Hinterbliebenen, die das Erbe riechen, freut das. Aber war es wirklich ein natürlicher Tod oder hat jemand nachgeholfen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das erste der beiden Stücke «Und ewig schleichen die Erben». Bei «Rache aus dem Jenseits» beginnen Erben ebenfalls zu streiten, diesmal allerdings um den «knüttelblauen Saphir von Sunilnapur», welcher der verstorbenen Tante Martha gehört und nun nicht aufzufinden ist.
Der Theaterverein WizArt Company freut sich auf die beiden Stücke, die beide schon einmal aufgeführt wurden. «Das eine haben wir im Frühjahr gespielt, 'Und ewig schleichen die Erben' haben wir vor der Pandemie aufgeführt und nur wenige Male zeigen können. Einige Leute kamen auf uns zu, dass sie es sich gerne eigentlich noch hätten ansehen wollen. Da der Aufwand, Stücke zu schreiben und zu konzipieren hoch ist, fanden wir, es lohnt sich, beide noch einmal zu spielen», sagt Reto Wiedenkeller, welcher beide Drehbücher geschrieben hat. Er führt zudem Regie und wirkt in den Stücken auch als Schauspieler mit. Bringt man das unter einen Hut? Ja, sagt Wiedenkeller, aber nur, wenn das Team einverstanden ist – und derzeit habe man eine wirkliche gute Gruppe beisammen. «Es ist zwar nicht optimal, aber es funktioniert gut – der Vorteil ist, dass ich die Stücke selbst geschrieben habe und sie kenne. In der Regie muss ich immer wieder Anpassungen vornehmen, deshalb ist es gut, alle Texte zu kennen», sagt Wiedenkeller. Was aber wichtig sei, dass seine Regieassistenz oder Mitspielende ihn in seinem Spiel hinterfragen können. «Sich selbst zu beurteilen, ist am schwersten, darum brauche ich die Meinungen von aussen», so der Herisauer Regisseur.
Einmal die Woche probt der Theaterverein, gegen Schluss gibt es noch Zusatzproben. «Da jemand Neues zu uns gestossen ist, proben wir wie immer, auch wenn wir die Stücke schon kennen. Das ist ohnehin wichtig, denn kleinere Details werden immer mal wieder angepasst», so Wiedenkeller. Das Publikum wird sich nicht einfach zurücklehnen können. Denn während des Dreigang-Menüs kann es sich daran machen, verschiedene Rätsel zu lösen, um die Mordfälle aufzuklären. «Dieses Konzept hat sich sehr bewährt, weshalb wir dabei bleiben», sagt Wiedenkeller. Es sei zudem ein Testlauf für das Musical «Mörder-Znacht», welches aufgrund der Pandemie und der danach fehlenden Finanzierung auf Eis gelegt werden musste. «Das möchten wir nach wie vor durchführen, zuerst muss aber die Finanzierung stehen. Mit Kostümen, Drehbuch, Bühnenbild und Musik sind wir zu 80 Prozent fertig, Die Rollen sind besetzt. Nun fehlt noch das Geld», sagt er. Man müsse mit Ausgaben bis zu 350'000 Franken rechnen, denn es sei eine Ausnahmeproduktion, bei der von A bis Z alles erst angefertigt werden musste und ein Orchester spielen wird. «Bei jetzigen Stücken können wir Kleidung und Requisiten aus dem alltäglichen Gebrauch einsetzen, brauchen lediglich ein wenig Technik und kein Bühnenbild. Beim Musical haben wir alle Kostüme anfertigen lassen, kaum jemand hat Kleidung im Stil der 1930er-Jahre zu Hause», sagt er. Er zeigt sich optimistisch, dass das Musical in zwei, drei Jahren über die Bühne gehen könne. «Darüber würde ich mich sehr freuen.»
Stefanie Rohner
Vom 21. bis 23. September wird «Und ewig schleichen die Erben» aufgeführt und an 16. und 17. November «Rache aus dem Jenseits». Die Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr, die Saalöffnung ist eine Stunde vor Beginn. Tickets und weitere Infos sind unter www.wizart-company.ch zu finden.
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