Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Befalggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Claudia Frischknecht ist überzeugt, den Mittelstand in Bern gut vertreten zu können. z.V.g.
Am 22. Oktober gilt es ernst für die Ausserrhoder Kandidierenden für den Nationalrat. Claudia Frischknecht von der Mitte tritt dabei gegen David Zuberbühler von der SVP und Matthias Tischhauser von der FDP an.
Nationalratswahlen Der Wahlkampf der drei Kandidierenden David Zuberbühler, Claudia Frischknecht und Matthias Tischhauser läuft auf Hochtouren – am 22. Oktober entscheidet sich, wer den einzigen Ausserrhoder Sitz im Nationalrat für sich gewinnen kann.
Bereits im Oktober vergangenen Jahres war klar, wer für die Mitte ins Rennen geschickt wird – ein früher Zeitpunkt, der von anderen Parteien, insbesondere von der FDP kritisiert wurde. «Wir wollten früh klar machen, dass die Mitte den Kanton in Bern vertreten will, weil wir überzeugt sind, für den Mittelstand eintreten zu können. Und die Kritik an der frühen Bekanntgabe kann ich nicht ganz nachvollziehen, das war absolut legitim. Andere Parteien hätten das gleiche Vorgehen wählen können», sagt Nationalratskandidatin Claudia Frischknecht. Die Herisauerin wurde von der Mitte Appenzell Ausserrhoden ins Rennen geschickt, neben ihr stand auch Werner Rüegg zur Auswahl. «Als Partei haben wir entschieden, an den Nationalratswahlen teilzunehmen, da wir sicher sind, den grösstmöglichen Anteil der Ausserrhoder Bevölkerung vertreten zu können. Ausserdem bin ich nach zehn Jahren im Kantonsrat bereit für eine neue Herausforderung», sagt Frischknecht. Die Chancen, den Sitz einnehmen zu können, seien intakt. «Wenn wir nicht den Eindruck hätten, dass eine Erfolgschance besteht, hätten wir nicht kandidiert. Ich denke, es dürfte ein enges Rennen werden», so die Politikerin. In Kürze werden die Wahlflyer in die Ausserrhoder Haushalte gelangen, Plakate sind längst aufgehängt und Podien gingen über die Bühne. «Wir wählten für den Wahlkampf das übliche Vorgehen – nebst Plakaten und Inseraten sind wir auch auf Social Media aktiv und ich bin in allen Gemeinden unterwegs. Es ist auch immer eine Budgetfrage, welche die Mittel im Wahlkampf vorgibt», sagt Frischknecht. Ihre Konkurrenten Zuberbühler und Tischhauser fahren einen sehr präsenten Wahlkampf, während Frischknecht nach aussen hin eher zurückhaltend wirken könnte. «Mir ist sehr wichtig, mir selbst treu zu bleiben und authentisch zu sein. Ich war noch nie eine Person, die mit lauten Tönen auffällt – ich sehe auch nicht ein, warum ich das tun sollte», sagt Frischknecht. Sie vertraut auf ihren Werdegang und ihre Herkunft. «Als Arbeitnehmende und als Frau kann ich den grösstmöglichen Anteil der Bevölkerung vertreten. Ich weiss, wo der Schuh drückt», sagt sie.
Damit spricht sie die Themen an, die vorwiegend den Mittelstand betreffen: steigende Krankenkassenprämien, steigende Lebenshaltungskosten, teurerer Strom, die Teuerung und Löhne, die nicht steigen. «Meine Themenschwerpunkte, die ich im Nationalrat setzen würde, sind die soziale Sicherheit, die Alters- sowie Berufsvorsorge und die Finanzpolitik sowie die Generationengerechtigkeit», so Frischknecht. Auf ihrer Website beschreibt sie, es gebe ein Ungleichgewicht zwischen Jung und Alt, was die Lebensbedingungen betreffe. «Denken wir nur ans Klima: Wenn wir dem Planeten Erde nicht mehr Sorge tragen, werden künftige Generationen den Preis dafür bezahlen», schreibt sie dort. Auch die bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben will sie anstreben, dazu würden unterschiedliche Modelle von Familienformen gehören. Und auch wenn sie im Wahlkampf das Klima nicht als Schwerpunkt einsetzt, ist sie sicher: «Wir haben sehr viele Baustellen und das Klima und die Energie sind zwei davon.» Es gibt auch Ausserrhoder Themen, die sie in den Nationalrat tragen will. «Themen, die seit Jahren brennen, müssen eingebracht werden, so auch die Diskussion über einen Autobahnzubringer Ausser-rhoden – da müssen wir dranbleiben», sagt sie.
Aktuell wird der Kanton durch Nationalrat David Zuberbühler vertreten. Frischknecht sagt, es gehe mit der Gegenkandidatur nicht darum, eine Person zu verdrängen. «Wir finden, dass die SVP die Interessen der Bevölkerung nicht grösstmöglich vertreten kann. Es braucht eine verbindende Partei, die für lösungsorientierte und sachliche Politik steht. Die stetige Zunahme der Polarisierung von rechts und links führt zu einem Reformstau.» Eine starke Mitte sei zentral, um in der Politik einen Konsens zu finden. Dennoch steht sie in Konkurrenz zu einem FDP-Kandidaten – nimmt man sich so nicht gegenseitig Stimmen weg? «Das passiert sicherlich, davor muss man sich aber nicht fürchten. Eine Demokratie lebt von der Auswahl – die haben wir dieses Mal. Genug oft wurde die fehlende Auswahl Kandidierender bemängelt, zuletzt bei den Regierungsratswahlen», sagt Frischknecht.
Parteien und Verbände haben längst ihre Empfehlungen zur Wahl abgegeben. Frischknecht wird von der EVP empfohlen und von der Frauenzentrale Appenzell Ausserrhoden unterstützt, wobei diese keine Empfehlungen abgibt – andere Parteien haben ihre Empfehlung anderweitig abgegeben. «Es ist natürlich schön, Rückhalt durch Parteien zu erhalten, aber im Kanton gibt es viele Parteilose. Ich bin überzeugt, dass ich mit dem, was ich bin und vertrete, auch diese abholen kann.»
Stefanie Rohner
Lade Fotos..