Karl Grob
gab sein Fachwissen an seine Berufskollegen im Benin weiter.
Steffi Tschumi gibt das Projekt Wunschbaum an Graciela Scheiwiller ab. z.V.g.
Vor drei Jahren hat Steffi Tschumi das Projekt Wunschbaum Herisau gestartet. Kürzlich verfasste sie auf Facebook einen Post, in dem sie mitteilte, sie höre auf – sollte aber jemand Lust haben, ihr Herzensprojekt zu übernehmen, solle man sich melden. Graciela Scheiwiller übernimmt nun.
Projekt Die Kerzen am Baum brennen und alle wissen, wie Kinderaugen leuchten können, wenn sie einen schön geschmückten Weihnachtsbaum und die Geschenke darunter entdecken. Doch nicht für alle ist die Weihnachtszeit einfach – Familien, die finanziell stark belastet sind, können ihren Kindern nicht immer Geschenke machen. Dann kann der Wunschbaum Abhilfe schaffen.
«In der Zeit der Pandemie hörte ich von finanziellen Notlagen und von vielen Leuten, dass ihr Job nicht mehr gesichert sei. Ich wusste, allein kann ich daran nichts ändern, aber ich kann etwas bewirken, indem ich den Wunschbaum gründe», sagt Steffi Tschumi. So konnten Kinder und deren Eltern ihre Wünsche äussern, die schliesslich an einer Tanne landeten und auf ihre Wichtel warteten – alles geschieht anonym. «Einzige Bedingung war, dass der Wert des Geschenks 50 Franken nicht überschreitet», so Tschumi. Gemeinsam mit einer Kollegin, die das Ganze selbst ein Jahr zuvor schon durchgeführt hat, konnte sie nun den Kindern drei Jahre lang eine Freude machen. Schon in Tschumis erstem Jahr kamen 99 Wünsche zusammen. «Bislang konnten wir alle Wünsche erfüllen, kein Kind ging je leer aus», so Tschumi. Gesamt sind bislang 573 Geschenke ausgeliefert worden. Die Wünsche seien sehr unterschiedlich, da finde man alles. Um die Eltern über den Wunschbaum zu informieren, werden jeweils Flyer verteilt – diese gehen an Orte, an denen man finanziell belastete Familien erreicht.
Der Wunschbaum ist mit Vorbereitung, der Sammlung und vor allem der Auslieferung ein grosser Aufwand. Steffi Tschumi hatte jeweils Hilfe von ihrem Mann und ihrer Familie. Das Ausliefern sei jeweils das Beste gewesen. «Teilweise sind mir die Kinder mit offenen Armen entgegengerannt. Das Leuchten in den Augen der Kinder war immer das Schönste. Und noch nie habe ich so viele Angebote zum Kaffee erhalten wie auf diesen Touren», sagt Tschumi und lacht. Es falle ihr nicht leicht, mit dem Wunschbaum aufzuhören, sie schaffe es aber zeitlich nicht mehr. Umso mehr freue sie sich, dass nun Graciela Scheiwiller übernehme – nach ihrem Aufruf auf Social Media habe es nicht lange gedauert, bis sich Scheiwiller gemeldet habe. Die Nachfolgerin hatte in den vergangenen Jahren selbst als Wichtel gewirkt und freut sich nun auf ihre neue Aufgabe: «Es gibt viele, die es nicht einfach haben und mir war wichtig, dass der Wunschbaum weitergeht – deshalb freue ich mich nun sehr darauf.» Sie weiss um den Aufwand und kann auf die Unterstützung ihres Mannes zählen. Der Wunschbaum wird in diesem Jahr im Foyer der Raiffeisenbank in Herisau stehen. «Durch diesen Standort erreichen wir sicherlich auch viele Wichtel. Ab Ende November können die Wünsche erfüllt werden. Kurz vor Weihnachten geht es dann ans Verteilen der Geschenke», so Scheiwiller. Sie freue sich am meisten darauf, etwas Gutes zu tun und den Kindern ein Lachen ins Gesicht zaubern zu können.
Stefanie Rohner
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