Gossau
«Geflüchtete sollen sich bei uns sicher fühlen»
Gossauer Stadtrat informiert am Stadtapéro über Integration und Biodiversität
Am Samstag lud die Stadt Gossau zum Stadtapéro in den Fürstenlandsaal. Die Protagonisten informierten über die Flüchtlingssituation und die Förderung der Biodiversität in Gossau. Der Saal war bis auf wenige freie Plätze gut gefüllt.
Fürstenlandsaal Stadtpräsident Wolfgang Giella steigt mit einem Lachen auf die Bühne. Verantwortlich für die gute Laune sind die knapp 150 Besucher, die sich trotz Schneefalls und eisiger Temperaturen am Samstagmorgen im Fürstenlandsaal eingefunden haben. Nach einer kurzen Ansprache von Giella beginnt die Informationsveranstaltung.
Aktuelle Flüchtlingslage
Zunächst werden die aktuellen Flüchtlingszahlen präsentiert. Zurzeit befinden sich in Gossau insgesamt 260 geflüchtete Personen. Darunter sind 35 mit einem bereits genehmigten Aufenthalt, 5 Asylsuchende mit laufendem Verfahren, 86 vorläufig Aufgenommene und 134 Personen mit Schutzstatus S, von denen der grösste Teil aus der Ukraine geflohen ist. Der durch die Flüchtlingsunterbringung und Betreuung 2022 entstandene finanzielle Aufwand von insgesamt 4,2 Millionen Franken wurde zu über 85 Prozent durch den Bund finanziert. Die Stadt Gossau hatte also einen Aufwand von etwas über 600'000 Franken. Der Stadtrat schätzt, dass bis Ende Jahr nochmals 60 bis 70 Geflüchtete zusätzlich nach Gossau kommen werden.
Friedegg-Treff erhält Zusatzbau
Ziel sei es, die Flüchtlinge zu integrieren, ihnen zu zeigen, wie man sich in Gossau verhält. Erreichen will man dies mit individueller Beratung. «Wir wollen, dass sich alle Geflüchteten in Gossau sicher und aufgenommen fühlen», betont Roman Caduff, der Integrationsbeauftragte der Stadt. Dazu gehöre auch die menschenwürdige Unterbringung der Geflüchteten. Die hohe Zahl an ukrainischen Geflüchteten hatte im vergangenen Jahr in Gossau für Platzprobleme bei der Flüchtlingsunterbringung gesorgt und es mussten alternative Unterbringungsmöglichkeiten gefunden werden. Auch der Begegnungsort Friedegg-Treff sei zeitweise überlastet gewesen. In diesem Jahr soll deswegen nicht nur der Friedegg-Treff saniert werden, sondern es soll auch ein mobiler Zusatzbau entstehen, der bei Bedarf verschoben werden kann, verkündet Stadträtin Helen Alder.
Gossau soll grüner werden
Der zweite Teil der Veranstaltung wurde dem Thema Biodiversität gewidmet. Stadträtin Gaby Krapf und Bruno Wessner, Leiter Facility Management, präsentierten ihre Ziele und einen umfangreichen Umsetzungsplan. Gossau möchte versiegelte Flächen zunehmend vermeiden, Naturflächen erhalten und ökologisch wertvolle Gebiete sichern. Von der Erhaltung und Pflege von Blumenwiesen, Biotopen und Insektenhotels bis hin zur Förderung von Wissen über Biodiversität an Schulen sind dabei diverse Massnahmen vorgesehen. Das Massnahmenkonzept wurde bereits 2021 geplant und über zwei Jahre ausgearbeitet. Nun sollen die Massnahmen umgesetzt werden. In der abschliessenden Fragerunde gab es keine kritischen Wortmeldungen aus dem Publikum.
sj