Ramona Fiore
kämpft gegen das Aussterben der einheimischen Schmetterlinge.
Christoph Blocher
Diesen Juni haben wir vier Wandertage in der Schweiz genossen. Wir wählten den Kanton Uri, aber keinen bekannten Ferienort wie Andermatt. Sondern das kleine Amsteg im Herzen der alten Gotthard-Route. Wir logierten im historischen Hotel Post, das zwei Idealisten gekauft und zurechtgemacht haben. Eigentümer, Direktor, Servicepersonal – all diese Aufgaben besorgen diese in Personalunion.
Auf dem grossen Platz verkehren heute Busse in die Bergtäler. Früher waren es 300 Fuhrwerke, die täglich über den Gotthard fuhren. Vom Hotel aus sieht man die alte Bahnlinie, die nach dem Bau des Neat-Basistunnels nur noch wenige benutzen. Dazu die mächtige Reuss, die vielbefahrene Autobahn und die alte Strasse, auf der viele dem Tunnelstau ausweichen – Töffs, Cabrios, Geländewagen.
In Amsteg gibt es aber auch ein mächtiges Wasserkraftwerk, das die ganze SBB mit Energie beliefert. Überhaupt bin ich beeindruckt, welche Lasten Uri klaglos für die ganze Schweiz trägt: Einen schönen Anteil an der Stromversorgung, die enormen Hochspannungsleitungen, den lauten Nord-Süd-Verkehr. Die Urner tragen wesentliche Lasten für die ganze Eidgenossenschaft, ohne zu murren. Dabei hat der Bund zahlreiche Arbeitsplätze in Uri zum Verschwinden gebracht: Zeughäuser, Reparaturwerkstätten, Kasernen, Festungsanlagen und die einstige Munitionsfabrik.
In herrlicher, abgelegener Alpenlandschaft beobachteten wir Familien beim anstrengenden Wildheuen. Vom Gemeindepräsidenten von Wassen erfuhren wir, dass seine Gemeinde grösser ist als die Stadt Zürich. Eine Benediktinerin vom Kloster Seedorf klärte mich auf, sie hätten in ihrer Gemeinschaft keine Covid-Impfung gehabt. Sie sei zwar nicht SVP, doch sie bete für uns. Ich dankte ihr und erwiderte lachend: «Wir haben’s aber auch nötig!»
E gueti Wuche.
Christoph Blocher
Lade Fotos..