Kürzlich begegnete mir Matthias Tischhauser im Zentrum von Herisau mit einer beeindruckenden und gleichzeitig irritierenden Botschaft, nämlich «Engagiertes Kompetenzbündel für Wirkung in Bern». Anlässlich der Vorstellung seiner Kandidatur in der Appenzeller Zeitung gab es schon kräftige Seitenhiebe an die politische Konkurrenz. Die beiden Pol-Parteien kämen ohnehin nicht in Frage, und die Mitte-Partei sei im Kanton viel zu schwach. Angesichts dieser deutlichen und kategorischen Abgrenzung gegenüber der SP AR ist es schon erstaunlich, dass diese vorbehaltlos den FDP-Kandidaten unterstützt, zumal sich die SP schweizweit immer lauthals für die Frauenförderung ausspricht. Aus der Perspektive der FDP ist deshalb eine FDP-Kandidatur alternativlos. Zusammen mit dem Amt des Ständerates sowie zwei Sitzen in der 5-köpfigen Regierung beansprucht die FDP 4 der 7 wichtigsten politischen Aemter in diesem Kanton. Dieser Anspruch steht im krassen Gegensatz zum Wähleranteil der FDP Herisau von 19.8 % anlässlich der Gesamterneuerungswahlen vom 16. April 2023 für den Kantonsrat. Kandidat Matthias Tischhauser bezeichnet sich selbst als «engagiertes Kompetenzbündel für Wirkung in Bern». Ich halte auch hier vehement dagegen. Ausserrhoden hat im 200-köpfigen Nationalrat eine Stimme, also einen Anteil von 0.5 %. Niemand im Bundeshaus erwartet von uns deshalb eine spezielle Rolle sowie einen Heilsbringer, zumal für die Lösung der hängigen Probleme aus-reichend Ideen vorhanden sind. Ich wähle deshalb Claudia Frischknecht, weil ich einen stärkeren Einbezug von Frauen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft generell befürworte. Ich gebe meine Stimme Claudia Frischknecht, weil sie sich leicht verständlich ausdrückt, bescheiden und damit auch glaubwürdig auftritt sowie sich in ihrem Berufsalltag unter anderem auch mit den Sorgen von benachteiligten Menschen befasst und deshalb diese wertvollen Erfahrungen in ihren Auftrag in Bundesbern einbezieht.

Armin Stoffel, Mitte-Mitglied, Herisau