Cécile Koch
Hilft Kindern und Jugendlichen aus Alkoholiker-Haushalten.
Ihre aktuelle Tagespolitik wirft Fragen auf, die Sie, so der Eindruck, nicht beantworten und es sei dahingestellt, ob Sie nicht wollen oder nicht können. Vor Ihrer Wahl in den Bundesrat taten Sie nämlich den so verheissungsvollen wie irritierenden Ausspruch: «Meine erste Amtshandlung in den Beziehungen zur EU wird es sein, den Reset-Knopf zu drücken!» Aha! Markige Sprache, diffuse Aussage. Wir haken nach: was genau meinten Sie damit, lieber Herr BR Cassis? Erst kürzlich im «Albisgüetli» doppelten Sie an die Adresse hoher Polit-Magistraten gerichtet, pathetisch in Wort und Gestik nach: «Lassen Sie uns doch den Resetknopf gemeinsam drücken!» Doch von gemeinsamer Knopfdruck-Aktion ist kaum was zu sehen. Sie agieren da offenbar lieber als Einzelkämpfer und scheinen die (politische) Bühne ganz alleine füllen zu wollen über galoppierendes Vorpreschen in der EU-Frage unter Missachtung bundesrätlichen Konkordanzprinzips. Metaphorisch artikuliert drücken Sie sich momentan am EU-Resetknopf ganz alleine den Daumen wund in vorauseilendem Gehorsam gegenüber den EU-Gewaltigen. Stimmt nicht, sagen Sie? Stimmt doch! Am WEF in Davos diktierten Sie Journalisten in peinlich anzusehender Selbstanmassung in den Notizblock: «Wir wollen nun diesen EU-Abschluss innert Monaten!» Ach ja? Also mich als subalterner Teil des Souveräns hat noch keiner gefragt und da gibt es wohl noch viele andere im Volk, die dabei ein Wörtchen mitreden möchten. In dem Sinne, lieber Herr BR Cassis, drücken Sie anstelle Ihres Reset- doch mal lieber den Abschaltknopf zu Ihrem in Eigendynamik wild marodierendem Aktivismus und klären unter Einhaltung politischer Usancen vorerst die Grundsatzfrage: Will das Volk Ihr politisches EU-Reset überhaupt? Es gilt nämlich nach wie vor die schlichte Erkenntnis: Steht der Zug auf dem falschen Gleis, erübrigt sich jede Debatte zum Fahrplan. Korrekt? Ja!
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